Eine Minute freier Fall

Nach etwa einer Minute öffnet sich der Fallschirm. | Foto: Salzburg Cityguide - Uwe Brandl
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  • Nach etwa einer Minute öffnet sich der Fallschirm.
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WALS-SIEZENHEIM (mek). Mein Herz rast. Geschätzter Puls: 200 Schläge pro Minute. Ich stecke in einem gelben Overall. Ich rieche frisch gemähtes Gras. Gurte, die über meinen Rücken und meine Oberschenkel verlaufen, werden festgezurrt. Ich soll mich melden, wenn mir "irgendetwas einschläft." "Warum springt jemand in 3.500 Metern Höhe aus einem funktionierenden Flugzeug?", frage ich mich, während mir Tandemmaster Gert Weinfurter signalisiert, mich auf den Bauch zu legen, die Beine anzuwinkeln und die Arme in die Luft zu strecken. "Wenn ich dir auf die Schultern klopfe, kannst du diese Position einnehmen", sagt Gert "Als ob ich mich während rund einer Minute freiem Fall bei 200 km/h an verabredete Positionen erinnern könnte", denke ich und suche die Umgebung nach einem Fluchtweg ab. Nichts. Dabei fällt mein Blick auf Christina Rettenbacher, die amtierende Vize-Miss-Salzburg. Wir wagen den Fallschirmsprung zusammen. Ich bin froh, sie an meiner Seite zu haben. Wie zwei Frösche liegen wir da, als unsere Blicke sich treffen. In Christinas Augen sehe ich die gleiche Nervosität wie ich sie tief in meiner Magengrube fühle. "Die anderen haben das noch vor sich", ruft sie mir zu und meint damit den amtierenden Mister Salzburg Daniel Chytra, den Vize-Mister Aman Chahal, den drittplatzierten Patrick Pichler und den Fünften der Wahl, Sebastian Schwarzkugler. Auch sie sind beim Fallschirmspringen mit dem HSV Red Bull dabei.

Es gibt kein Zurück mehr

Das Flugzeug steht bereit. Wir legen die Sprungreihenfolge fest. Ich springe als erstes. Der schwere Geruch von Kerosin steigt mir in die Nase. Bevor ich in den Innenraum des Flugzeugs steige, spüre ich ganz bewusst den festen Untergrund unter meinen Schuhen. Der Asphalt ist warm von der Sonne, hier und da sind Reifenspuren zu sehen. Deren Anblick ruft mir den Geruch von verbranntem Gummi in die Nase. Ich atme tief durch und steige ein. Wir rollen los und die Schiebetür wird zugezogen. Beim Start beschleunigt sich mein Herzschlag wieder. Keine Ledersitze, keine Stewardess, die nach dem Rechten sieht. Nur eine Handvoll Menschen, die sich auf 3.500 Meter Höhe begibt, um aus einem funktionierenden Flugzeug zu springen. "Warum?", frage ich mich erneut. Christina scheint meine Unsicherheit zu bemerken und fragt mich, ob es mir gut gehe. "Ja klar, alles super", bringe ich wenig überzeugend heraus.

Ein unvergleichliches Gefühl

Ich schaue aus dem Fenster und bin völlig überwältigt von dem Anblick. Die Salzach schlängelt sich unter uns durch die Stadt. Die Festung liegt im Glanz des Sonennenlichts und prächtige Kirchtürme ragen aus der Altstadt hervor. "Wundervoll", höre ich Christina sagen. Noch nie war mir die Schönheit Salzburgs so bewusst. Ich beginne mich zu entspannen. Werde ganz ruhig. Genieße einfach den grandiosen Ausblick. Nach etwa 20 Minuten wird es wieder unruhiger. Gert schaut auf seinen Höhenmesser. "Ich mache jetzt den letzten Check", sagt er und zieht die Gurte noch einmal straff. Zum dritten Mal in nur einer Stunde beschleunigt sich mein Herzschlag rasant. Ich frage mich, ob das gesund ist. Wir klatschen ab. Die Tür wird geöffnet. Meine Beine baumeln aus dem Flugzeug. Ich erkenne die Stadt unter mir, sehe alles gestochen scharf und denke – ich fliege. Tatsächlich, ICH FLIEGE. Fast gänzlich ungebremst rasen wir auf die Erde zu. Alles was ich fühle ist Glück und Freiheit. Die Angst ist im wahrsten Sinne des Wortes verflogen. Plötzlich ist mir sonnenklar, warum Menschen in 3.500 Metern aus einem funktionierenden Flugzeug springen. Ich möchte das Gefühl für immer festhalten. Nach etwa einer Minute, die sich wie wenige Augenblicke angefühlt hat, öffnet sich der Fallschirm. Ich werde in die Gurte gedrückt und nach oben gezogen. Unter uns zeigt sich mir erneut die Schönheit des Salzburger Landes. Viel zu schnell sind wir wieder auf dem Boden angekommen. Die Wiese fühlt sich gut an unter meinen Fußsohlen. Irgendwie richtig. Den Ausflug in diese fremde Welt werde ich nie vergessen. Die anderen eilen uns entgegen. "Das ist der absolute Wahnsinn", höre ich mich sagen. Ich werde wieder in 3.500 Metern aus einem funktionierenden Flugzeug springen. Einfach wegen des unbeschreiblichen Gefühls.

Mehr Fotos gibt es auf http://www.salzburg-cityguide.at/de/partyzone/detail/hsv-red-bull-miss-mister-salzburg-2015_205978

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