Grödig soll eine Top ÖV-Anbindung erhalten
Die Gemeinde setzt die politischen Schwerpunkte auf Verkehrsberuhigung und öffentlichen Nahverkehr.
GRÖDIG (kha). „Eines unserer großen Vorhaben in der nächsten Zeit ist es, die Verkehrsbelastung im Ort zu verringern“, so Richard Hemetsberger, Bürgermeister in Grödig. „Nachdem die Variante einer Umfahrung für uns kaum in Frage kommt, ist unser Lösungsansatz einerseits, das Autofahren durch unseren Ort so unattraktiv wie möglich zu gestalten und andererseits, ein Top-ÖV-Angebot auszuarbeiten und anzubieten. Die bestmögliche und schnelle Anbindung an die Stadt ist ein absoluter Schwerpunkt unserer Arbeit hier in Grödig, weil das unserer Ansicht nach die Grundlage dafür ist, dass ein öffentliches Verkehrsmittel von der Bevölkerung auch angenommen wird", so Hemetsberger.
Batterien für die Busse
Die Verlängerung der Obuslinie 5 nach St. Leonhard ist dem Bürgermeister deshalb ein großes Anliegen. Seit Monaten werde an einer Umsetzung dieses Projektes gearbeitet, das bislang an den hohen Errichtungskosten von 2,4 Mio Euro scheiterte. Nun scheint aber eine Lösung in Sicht, die, wie der Ortschef hofft, alle Bedürfnisse befriedigt und rasch umsetzbar ist: Die Obuslinie 5 soll per Oberleitung von der Birkensiedlung bis nach St. Leonhard geführt, die anschließende, 600 Meter lange Teilstrecke durch das Ortszentrum mittels Batteriebetrieb bewältigt werden. Danach soll bis zur Autobahnauffahrt wieder elektrisch, also per Oberleitung, gefahren werden. Landesrätin Pallauf habe ihm zugesichert, sich um eine rasche Finanzierungslösung für dieses neue Projekt zu bemühen, so Hemetsberger hoffnungsvoll. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen ein ‚Go’ dafür bekommen."
"Ausweichler" abschrecken
Schon seit einigen Jahren versucht das verkehrsgeplagte Grödig, durch verschiedenste Initiativen das Verkehrsaufkommen im Ortszentrum zu minimieren. Der Umgehungsverkehr vor allem aus dem Raum Hallein, Rif habe in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Eine verkehrsberuhigte Zone solle unter anderem seit mehreren Jahren dazu beitragen die Fahrtgeschwindigkeiten durch das Ortsgebeit zu drosseln und die "Ausweichler" abzuschrecken, so Richard Hemetsberger. Gegen den – bedingt durch die Grenzkontrollen – massiv steigenden Ausweichverkehr im letzten Jahr wurde schließlich sogar ein behördliches Fahrverbot eingesetzt. „Diese Verordnung hat sich bestens bewährt", so der Bürgermeister der e-Gemeinde. „Ich habe auch heuer wieder bei der Behörde darum angesucht.“ Als weiterer Baustein zur Entschärfung der Verkehrssituation ist auch ein Kreisverkehr in St. Leonhard geplant. Hier soll es noch Gespräche mit dem Grundbesitzer geben.
ÖV statt Auto
Auch für die Jugendlichen soll der Öffentliche Nahverkehr in Grödig die bessere Wahl sein: Gemeinsam mit seinem Vizbebürgermeister Othmar Danninger hat Hemetsberger eine weitere Unterstützung des Jugendticket plus realisiert: Für Grödiger unter 27 Jahren kostet ein Jahresticket 299,- statt wie bisher 489,- Euro.
Keine Verstädterung
„Ich möchte für unsere Gemeinde keinen Zuzug mehr und auch nicht, dass sie sich ‚verstädtert’. Mir ist es wichtig, dass wir für unsere bestehende Bevölkerung – in allen Altersgruppen – die bestmöglichen Serviceleistungen bieten." Beispielhaft dafür sei nicht nur eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, sondern auch eine Kinderbetreuung, die flexibel und leistbar ist.
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