"Juhui" mit Tiefe

Meissnitzer Band-Frontfrau Christiane Meissnitzer ist stolz auf die neue Nummer "Lederhosentog", die aus einer Spaß-Aktion heraus entstanden ist. | Foto: Meissnitzer Band
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Interview von Theresa Kaserer

Dein Bandkollege Hans Gsenger und du, ihr schreibt eure Texte und die Melodien selbst. Woher holst du dir deine kreativen Ideen?
Christiane Meissnitzer:
Jänner und Februar waren wir in der Winterpause. Um kreativ zu sein, benötige ich Ruhe.

Ich bin dann viel in der Natur unterwegs, gehe Skitouren und ich jogge. Da habe ich immer ein Diktiergerät mit und wenn mir etwas einfällt, singe ich es sofort drauf.
Wenn ich das nicht sofort mache, ist es meistens von einer Minute auf die andere weg.

Bewegung ist für dich also sehr wichtig.
Christiane Meissnitzer:
Ja, sie ist für jeden förderlich. Ich unterrichte in der HLW Hallein, der Wellnessschule, das Fach "Aktive Gesundheitsvorsorge" und lehre den Schülern, wie wichtig es ist, Sport zu betreiben und sich gesund zu ernähren.
Die Jugendlichen lernen, ihren Körper zu verstehen, das zu erkennen, was ihnen gut tut und, wie sie sich selbst helfen können. Es ist auch ein Maturafach.

Leider haben uns die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen, die die Privatschule führen, vor kurzem mitgeteilt, dass die Schule geschlossen wird, weil die Schule nicht mehr den Sicherheitsauflagen entspricht und die Halleiner Schulschwestern die finanziellen Mittel für den Umbau nicht aufbringen können.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich noch ein Sponsor findet, oder ein anderes Gebäude, das die Schule beherbergen kann.

Vielleicht singst du bald darüber? Deine Texte sind ja sehr persönlich.
Christiane Meissnitzer:
Das stimmt. Wenn ich in den Bergen bin, ich die Vögel singen höre, wenn die Almrosen duften, dann fällt mir immer wieder etwas ein. Aber auch bei persönlichen Schicksalsschlägen und Herausforderungen hilft mir die Musik das Ganze zu verarbeiten.

Du gibst also sehr vielen Leuten sehr viel von dir preis. Ist das immer leicht?
Christiane Meissnitzer:
Es ist eine gewisse Tiefe, die man seinen Zuhörern zeigt und es war eine Entwicklung bis dorthin.
Meine Texte, die ich anfangs geschrieben habe, waren weit nicht so selbstbewusst, wie meine heutigen. Ich habe jetzt eine klare Meinung zu Dingen und das nötige Selbstbewusstsein. Ich lasse mir jetzt nichts mehr sagen, ich weiß, was ich will. Das kommt aber auch bei unseren Zuhörern gut an, weil ich meine Begeisterung auf der Bühne an sie weitergeben kann.

Eure neue Nummer "Lederhosentog" (hier zum Anhören) ist ja recht spritzig und mit Reaggae-Einschlag. Wie kam es zu diesem neuen Sound?
Christiane Meissnitzer:
Das war lustig! Das Lied ist aus einer Spaß-Aktion heraus entstanden. Nach einem Auftritt sind wir alle früh morgens noch recht müde beim Frühstück gesessen, da kam unser Tontechniker herein - in Lederhosen.
Ich habe gesagt: "He, unser Auftritt ist schon vorbei, warum trägst du die Lederhose?" Er hat gemeint: "Heut ist Sonntag. Sonntag ist Lederhosentag."
Das war für mich so ein Input und so entstand die neue Nummer: Sie vermittelt Gaudi, sie ist chillig und passt einfach zum Sommer. Sie kommt jetzt schon sehr gut an.

Man sieht euch oft in Tracht. Warum?
Christiane Meissnitzer:
Die Tracht ist ein Ausdruck unserer Region, unserer Heimat. Ich steh' auch auf Dialekt! Das hat uns geprägt und uns zu dem Typ Menschenschlag gemacht, der wir jetzt sind. Ich fühle mich als echte Abtenauerin. Schon mit 17 habe ich immer in Lederhosen oder im Dirndl Ziehharmonika gespielt.
Damals haben mich viele blöd angeredet und "Bauerntrampel" genannt. Aber ich habe es trotzdem durchgezogen und ein paar Jahre später war Tracht plötzlich total in.
Trends sind mir egal, sie kommen und gehen. Ich ziehe prinzipiell immer an, was mir gefällt, auch wenn in ein paar Jahren Tracht bestimmt wieder out ist.

Was steht heuer bei der Meissnitzer Band noch auf dem Programm?
Christiane Meissnitzer:
Wir werden ein neues Adventalbum veröffentlichen. Zur Zeit haben wir zwei Facetten: Den fetzigen Alpenrock, der Stimmung macht und unsere Reihe "Advent im Gebirg" mit besinnlichen unplugged Weihnachtsliedern.
Am 10. September starten wir auf der Burg Kaprun mit unserem dritten Programm, das wir "S' Leben im Gebirg" nennen. Es werden Eigenkompositionen sein, unplugged und ursprünglich.

Kein Sound zum Mithüpfen, sondern mit Konzertcharakter, gesellschaftskritischen Texten, Musik, die man sich im Sitzen auf Burgen, Schlössern und Berggasthöfen anhört. Dazu wird es Kurzgeschichten geben. Diese drei Facetten sollen fixer Bestandteil der Meissnitzer Band werden.

Du trägst dann also nicht Dirndl oder Lederhose. Was trägst du dann? Ein Abendkleid?
Christiane Meissnitzer:
Stimmt ... Ehrlich gesagt, habe ich mir das noch gar nicht überlegt. Wir waren jetzt immer so mit dem Inhaltlichen von "S' Leben im Gebirg" beschäftigt, dass ich darüber noch gar nicht nachgedacht habe. Aber nein, ein Abendkleid sicher nicht.

Apropos gesellschaftskritisch: Wenn man die Meissnitzer Band bitten würde, die österreichische Bundeshymne öffentlich zu singen - welche Version würdet ihr wählen: die mit oder ohne die "großen Töchter"?
Christiane Meissnitzer:
Puh, also ich würde wohl die aktuelle wählen, also mit den Töchtern. Wobei mir diese Diskussion ehrlich gesagt total egal ist, ich finde sie total überzogen.

Ich kenne Andreas Gabalier und habe ein gutes Verhältnis zu ihm, aber ich glaube, das war ein berechnender Marketing-Gag. Ich denke, er war sich anfangs der Reaktionen rund um seinen Aufritt nicht bewusst, aber jetzt, wo die Sache solche Wellen schlägt, nützt er die PR ganz bewusst.
Die Bundeshymne ist nicht so mein Thema. Mir ist es wichtiger, dass ich als Frau im Alltag respektvoll behandelt werde. Die Politiker sollten sich lieber mit Wichtigerem beschäftigen, z. B. dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung im Leben nicht so benachteiligt werden.

Die Meissnitzer Band kämpft gerade gemeinsam mit Marianne Hengl dafür, dass in Abtenau endlich ein Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigung gebaut wird. Die Hürden, die es da gibt, sind unglaublich! Aber ich gebe nicht auf.

Meissnitzer Band-Frontfrau Christiane Meissnitzer ist stolz auf die neue Nummer "Lederhosentog", die aus einer Spaß-Aktion heraus entstanden ist. | Foto: Meissnitzer Band
Die Band: Hannes Eder, Hans Gsenger, Christoph Schwaiger, Christiane Meissnitzer und Michi Eibinger. | Foto: Meissnitzer Band
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