Meisterwerke der Zwischenkriegskunst in St. Gilgen zu sehen
ST. GILGEN. Meisterwerke der Zwischenkriegskunst aus der Sammlung OeNB gibt es im Museum Zinkenbacher Malerkolonie in St. Gilgen zu sehen. Die Ausstellung dauert von 24. Juni bis 8. Oktober.
Breites Spektrum an Werken
Bereits zum zweiten Mal ist es dem Museum Zinkenbacher Malerkolonie gelungen, die Österreichische Nationalbank als prominenten Leihgeber zu gewinnen. Die Sommerausstellung 2017 präsentiert ein breites Spektrum an Werken der 20er und 30er Jahr aus der Sammlung OeNB.
In der Zwischenkriegszeit existierten verschiedene Kunstströmungen parallel. Der realistische Malstil der Neuen Sachlichkeit, in der Weimarer Republik als Reaktion auf die 1918 ausgediente Avantgarde entstanden, fand auch in Österreich ihr Pendant. Zahlreiche Werke der bedeutendsten österreichischen Vertreter wie Rudolf Wacker, Greta Freist, Viktor Planckh und Wilhelm Träger werden in der von Mag. Helene Zimmerebner kuratierten Ausstellung gezeigt.
Werke von Wacker, Birke, Thöny und Planckh
Das Stillleben von Rudolf Wacker, Stillleben mit Ölkanne, Topfpflanze und Chinesenbild, aus dem Jahr 1925 wurde von der OeNB aus Privatbesitz gerade neu angekauft und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das monumentale Werk „Die Tänzerin“ – normalerweise Dauerleihgabe in der Albertina Wien – wird ebenfalls den Sommer über im St. Gilgener Museum zu sehen sein.
Landschaftsbilder von Albert Birkle, Wilhelm Thöny, Viktor Planckh und Ernst Huber ergänzen die Schau. Besonders die Winter-Bilder sind Ausdruck der zwischenmenschlichen Distanz und Kälte der Jahre nach dem ersten Weltkrieg, die in den menschenleeren, leblosen Landschaften von klirrender Kälte zum Ausdruck kommen.
Einige Bilder des malerischen Expressionismus, dessen Vertreter auch Anton Feistauer war, verdeutlichen das Nebeneinander verschiedener Kunststile in den Jahren zwischen den Kriegen. Ist der individuelle Pinselstrich bei den Expressionisten von großer Bedeutung, verschwindet er bei den neusachlichen Künstlern. Ihre Bilder von starker Symbolhaftigkeit und Anonymität sind Zeitzeugen gesellschaftlicher Prozesse.
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