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Musik bringt Leben in die Dorfwirtshäuser
Mit Musik will Franz Perschl wieder mehr Betrieb in die Dorfwirtshäuser des Flachgaus bringen.
ST. GEORGEN. Franz Perschl ist Musiker durch und durch. Über die Blasmusik kam der St. Georgener zur Tanzmusik. In den 80er-Jahren sorgte er mit dem "Happy Sound"-Sextett für gute Stimmung in Bierzelten und bei Hochzeiten im Grenzgebiet zwischen Flachgau, Innviertel und Bayern. "Es lief so gut, dass wir überlegten unsere Jobs an den Nagel zu hängen", so Perschl. Das taten sie damals aber nicht.
Job an den Nagel gehängt
Doch 2019 war es dann soweit. Gesundheitliche Probleme zwangen den Banker, dem Stress Adieu zu sagen. "Der Arzt sagte mir, dass es so nicht mehr gehe. Da dachte ich mir, ich mache die paar Jahre bis zur Pension Musik", so Perschl, der dafür ein Gewerbe anmeldete und als Beruf Künstler angab. Bis 2020 war er bei Geburtstagsfeiern, Firmenfesten oder bei anderen Veranstaltungen solo oder im Duo mit Gerhard Stockinger als "Moosmandln" unterwegs. Außerdem war er auch als Moderator gefragt. Das lief gut, dann kam Corona. Seither läuft das Geschäft von Juni bis Oktober gut, dann ist wieder Pause. Aber Perschl lässt sich nicht unterkriegen.
Open Stage für Musiker
"Ich kenne alle Landwirtshäuser hier in der Gegend. Leider werden sie immer weniger, weil zu wenig los ist", erklärt Perschl. Und das Virus erledigt den Rest: "Ein Drittel ist nicht geimpft und ein Drittel will sich nicht anstecken." Deshalb hat er sich mit einem Wirt zusammengetan und schon letztes Jahr ein Programm auf die Beine gestellt. Beim Wirt in Hackenbuch-Moosdorf der Familie Leopolder heißt es auch heuer ab März wieder "Bühne frei". Ab 11. März sind jeden zweiten Freitag im Monat die "Wirtshausmusikanten" vor Ort. Dazu kommen Musiker auch von weit her, in der Szene kennt man sich. Und auch die Zuhörer kommen von der Stadt Salzburg bis nach Braunau, um von Schlager bis zur Volksmusik alles zu hören, was die Musiker zu bieten haben.
Wunschmusik-Nachmittag
Mit den Wunschmusik-Nachmittagen (Start: 3. März, 14 Uhr), die für jeden ersten Donnerstag im Monat geplant sind, macht Franz Perschl vielen Menschen eine große Freude. Kein Wunder, Perschl spielt Klarinette, Saxophon, Ziehharmonika und singt. Dabei hat er ein riesiges Repertoire, das von Volksmusik über modern bis hin zu Solomusik reicht. Ein eigenes Programm mit jeweils 50 Stücken für jeden Nachmittag sorgt für genügend Auswahl. "Es ist so schön zu sehen, wie die Leute mitsingen und einen schönen Nachmittag verbringen", schwärmt seine Frau Barbara. Hier tanzen auch noch die 80-Jährigen Boogie-Woogie, und das bis spät in den Abend hinein. Denn um 17 Uhr war noch nie Schluss. Was das denn kostet? "Bei beiden Veranstaltungen zahlt uns nicht der Wirt und wir verlangen auch keinen Eintritt. Die Gäste legen eine freiwillige Spende in meinen Trompetenkoffer, damit sind wir bis jetzt immer gut gefahren", freut sich Perschl.
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