Qualität in Handarbeit
NUSSDORF (kle). Seit 65 Jahren ist Wagnermeister Herbert Junger in seinem Beruf aktiv. Er ist damit einer der letzten, die dieses selten gewordene Handwerk noch ausüben. "Früher machten wir für die Landwirtschaft Räder und Schlitten für den Holztransport", erinnert er sich an die Anfangsjahre seiner Selbständigkeit. Vor 50 Jahren eröffnete er ein Sportgeschäft, das er dreißig Jahre lang erfolgreich mit seiner Frau Kathi führte. Natürlich produzierte er die Schlitten, die Eisstöcke und auch Skier selbst. Als sie vor 20 in Pension gingen, gaben sie das Geschäft auf. Herbert Junger aber arbeitete weiter. Das tut der mittlerweile fast 90-Jährige heute noch: "Solange ich kann, arbeite ich weiter." Und das ist gut so, weil sonst keiner mehr so gut gebaute Schlitten, Eisstöcke oder Leiterwagen in Handarbeit herstellt.
Bestes Material
Der Wagnermeister weiß, worauf es ankommt: "Für die Schlitten verwende ich Eschenholz, weil es am besten geeignet ist." Denn für das Formen der Kufen muss das Holz zuerst eine Stunde gekocht werden und dann bis zu sechs Wochen auf einer Model aufgespannt bleiben. "Beim Aufspannen helfen wir zusammen", so Kathi Junger, die ihren Mann auch heute noch bei der Arbeit unterstützt. Die Sitzfläche der Hörnerschlitten ist aus Holz, die Schneckenrodel wird mit Gurten bespannt. Für die Eisstöcke verwendet der Meister Birnenholz, weil es sich feiner drehen lässt und besser gleitet. Von eineinhalb Kilo Leichtgewichten bis hin zum fünfeinhalb Kilo schweren Eisstock ist für jeden Könner der Richtige dabei.
Kunden aus ganz Österreich
Auch seine Leiterwagerl und Hausbänke sind bei seinen Kunden beliebt. Dafür fahren sie auch von weit her: Vom Innergebirg bis nach Wien ist die Werkstatt Herbert Jungers ein Garant für Qualität und Können.
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