Selbstversorgt bis ins hohe Alter

Erst im Alter von 96 Jahren ist Anna Schwertl in das Rot-Kreuz-Seniorenwohnhaus in Thalgau übersiedelt.
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  • hochgeladen von Manuel Bukovics

THALGAU (mb). Ihren 100. Geburtstag hat kürzlich "Leitnbäuerin" Anna Schwertl im Seniorenwohnhaus Thalgau gefeiert. 1915 hat sie – in den Wirren des ersten Weltkrieges – als lediges Kind das Licht der Welt erblickt. Bereits 1940 ist Schwertl nach Thalgau übersiedelt und hat erneut einen Weltkrieg durchstehen müssen. Während dieser Zeit führte sie den Hof alleine mithilfe von zwei Mägden. "Das war alles andere als leicht", erzählt ihr Enkel Karl Resch beim Besuch vor Ort. "Man hat etwa alle Lebensmittel abliefern müssen."

Besonders der Neid sei während des zweiten Weltkrieges immens groß gewesen, vor allem, wenn jemand Fleisch gehabt hat. "Man hat niemandem trauen dürfen, auch den Nachbarn nicht", sagt Resch. Schwertl hat damals auch selbst von Zeit zu Zeit illegal ein Kalb geschlachtet – in der Nacht und hinter verschlossenen Türen.

Bis 80 zu Pferde unterwegs

Bis 1964 hat Schwertl am Hof selbst Schnaps gebrannt. "Nach einer Magen-Operation war allerdings Schluss damit. Mein Opa hat gesagt: Das war es jetzt mit dem Brennen", schmunzelt Resch. Zu den Hobbys seiner Großmutter zählten immer Früchte – die sie zu allen denkbaren Lebensmitteln weiterverarbeitet hat –, Kräuter und Blumen. Als ihr Enkel den Bauernhof übernommen hat, gab es erstmals auch Pferde, auf denen Schwertl bis zum Alter von 80 Jahren gerne über den Bauernhof geritten ist. Auch auf ihre Urenkerl hat sie bis 94 noch aufgepasst.

Schlaf ist "immens wichtig"

Die Frage nach dem Geheimnis ihres hohen Alters ist – laut Resch – rasch geklärt: "Meine Großmutter hat sich immer selbst versorgt, von dem gelebt, was der Hof hergegeben hat. Sie hat auch so gut wie nie einen Arzt benötigt." Bei der Ernährung habe es kaum Schweinefleisch gegeben, dafür allerdings viele Hasen, Lämmer, Hühner und Eier. "Früher ist alles verwertet worden", weiß Resch. Ein geschlachtetes Schwein hat ein Jahr gereicht. Darüber hinaus sei Schwertl Schlaf immer sehr wichtig gewesen. "Um 18 Uhr galt: ,Licht aus'. Ihr Tagesablauf hat dafür aber auch um vier Uhr morgens begonnen", erzählt Schwertls Enkel.

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