Faistenau und Hintersee
300 Einsatzkräfte absolvieren Großübung
Wenn Polizei, Bundesheer, Wasserrettung und Feuerwehr gemeinsam üben, dann geht es um mehr als Routine: Im Flachgau testeten über 300 Einsatzkräfte am Wochenende die Koordination im Krisenfall – unter realistischen Bedingungen.
FLACHGAU. Vergangenes Wochenende ertönten Folgetonhörner und Hubschrauberturbinen über Faistenau und Hintersee. Denn: Rund 300 Einsatzkräfte aus dem gesamten Flachgau absolvierten über mehrere Stunden gemeinsam eine Großübung.
Ziel der Katastrophenschutzübung war dabei die Abstimmung zwischen der Behörde und den Einsatzorganisationen. Beteiligt waren die Polizei, die Freiwillige Feuerwehr, das Rote Kreuz, das Bundesheer, die Berg-, Höhlen- und Wasserrettung sowie Vertreter der Bezirkshauptmannschaft (BH) Salzburg-Umgebung.

- Rund 300 Einsatzkräfte waren am vergangenen Samstag mit der Großübung beschäftigt.
- Foto: Österreichischer Bergrettungsdienst, Landesorganisation Salzburg
- hochgeladen von Simon Haslauer
Für die Hightech-Einsatzzentrale der BH in Seekirchen stellte die Übung darüber hinaus ihre Feuertaufe dar. Laut Angaben des Landes Salzburg hat sie diese mit Bravour gemeistert. An den Einsatzorten auf der Genneralm, der Strubklamm oder in der Höhle im Ladenbachtal griff ein Rädchen ins andere, auch wenn bei den Rettern in der Drucksituation das Adrenalin durch die Adern schoss.
"Aber das soll auch so sein, denn wir wollen möglichst reale Bedingungen", betonte Philipp Sepperer, Katastrophenschutzreferent der BH Salzburg-Umgebung zu Beginn der Übung.
Verunfallte Personen, die von Statisten vorgegaukelt wurden, konnten allesamt gerettet werden.
Übungen an vier Einsatzorten
Vom Einsatz hoch auf der Genneralm bis zur Rettung aus einer Höhle im Ladenbachtal war am Samstag alles an realistischen Szenarien dabei. So rückten Hubschrauber der Polizei und des Bundesheers etwa zu einem Verkehrsunfall auf der Genneralm aus. Die Einsatzannahme war ein Verkehrsunfall mit einer 30- bis 35-köpfigen Poltergruppe. Auch Vermisste mussten ausfindig gemacht werden.
Am Strüblweiher nahe der Kläranlage Faistenau waren währenddessen Taucher der Wasserrettung damit beschäftigt, zwei abgängige Jugendliche zu finden und zu bergen. In der Strubklamm rückte die Feuerwehr mit Drohnen aus. Dort mussten die Einsatzkräfte bei einem angenommenen Canyoning-Unfall helfen.

- Die österreichische Wasserrettung im Einsatz.
- Foto: Österreichische Wasserrettung - Landesverband Salzburg
- hochgeladen von Simon Haslauer
Im Ladenbachtal sah sich die Höhlenrettung mit verunglückten Personen konfrontiert. Auch hier war die Feuerwehr am Einsatz beteiligt: Sie musste eine Höhle für eine anschließende Bergung auspumpen. Wie an allen anderen Einsatzorten spielten auch hier Patientendarsteller eine Rolle – inklusive aufgeschminkter Verletzungen.
Haslauer und Gföllner sind dankbar
Um zehn Uhr vormittags schrillte die erste Sirene und versammelte die rund 300 Einsatzkräfte. Die Übung dauerte bis in den Nachmittag. Für Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist klar: „Mein Dank gilt allen ehrenamtlichen Kräften, Statisten sowie den Mitarbeitern des Landes und der Bezirkshauptmannschaft.“
Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Samstag für die Weiterbildung zur Verfügung gestellt wird. „Aber nicht nur heute waren die Kolleginnen und Kollegen bereit. Der Katastrophenschutz des Landes, die Katastrophenschutzreferenten in den BHs sowie viele unzählige Landes-Mitarbeiter sind Tag und Nacht für die Sicherheit der Bevölkerung im Land im Einsatz“, sagt Haslauer.

- Foto: Land Salzburg/Martin Wautischer
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Ähnliches betont auch Bezirkshauptfrau Karin Gföllner: „Der Stellenwert so einer Übung im Flachgau riesengroß. Wir können daraus wertvolle Erfahrungen abschöpfen und es ist eine sehr gute Gelegenheit, das Schnittstellenmanagement zwischen Einsatzorganisationen, Land und Gemeinden durchzuspielen und daraus zu lernen.“ Katastrophenschutzreferent Sepperer ergänzt abschließend, wie wichtig es sei, herausfordernde Szenarien zu üben, bei denen die Einsatzkräfte gefordert werden.
„Alle sind heute sehr zufrieden. Hier und da wird es natürlich ein paar Dinge zu evaluieren geben. Man sieht auch in den Gesichtern, wie gut der Zusammenhalt bei der Übung funktioniert hat“, lautet sein Resümee.
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