Zirkus
Traditionsreicher Zirkus Aron wegen Corona in der Krise

- Die Zirkusfamilie ist in Nußdorf gestrandet. Alle möchten so schnell wie möglich wieder auftreten.
- Foto: Emanuel Hasenauer
- hochgeladen von Emanuel Hasenauer
Der traditionsreiche Zirkus Aron steckt seit Anfang November 2020 in Nußdorf am Haunsberg mit über 30 Tieren auf einem Gelände fest. Die Probleme des Zirkus sind das knappe Futter für die Tiere und die hohen Fixkosten. Durch Corona fehlen der Familie die kompletten Einnahmen der Zirkusvorstellungen.
NUSSDORF. „Der Zirkus bräuchte dringend ein größeres Gelände für die Tiere und damit wir unsere großen Zirkuszelte aufstellen können", erklärt Rosalinde Köllner, Inhaberin des Zirkus Aron, gegenüber den Bezirksblättern. Der Zirkus benötige dringend Spenden für das Futter und um in den nächsten Wochen durchhalten zu können. Die Zirkusinhaberin und ihr Ehemann Simon Köllner stammen beide von alten Zirkusfamilien ab und führen mit ihren Kindern eine Zirkusfamilie in der siebten Generation. Sie haben derzeit kaum Hoffnung auf die Verbesserung ihrer Situation. Sie sind zwar dankbar dafür, dass sie im Moment überhaupt ein Quartier haben, allerdings ist das Gelände auf dem der Zirkus quasi notgelandet ist auf Dauer keine Lösung.
Zirkus Aron ist seit Monaten in Nußdorf
Im November 2020 wurde die Zirkusfamilie aufgrund der Coronasituation gezwungen ihre gesamten Auftritte sofort einzustellen. Es kam zu einem Auftrittsverbot. Daher sind sie mit über 30 Tieren, ihren Zirkusfahrzeugen und den Zirkuszelten von ihrem letzten Auftrittsort in Anthering nach Nußdorf am Haunsberg gekommen. Nach Monaten der Ungewissheit ist die Stimmung der gesamten Familie sehr gedrückt. „Wir wissen im Moment nicht mehr wie es mit unserem Zirkus weitergeht", erklärt Zirkusinhaber Simon Köllner. „ Wir bräuchten schnell einen anderen Platz wo wir unsere Zelte aufstellen können. Sie müssen bald aufgestellt werden damit sie nicht kaputt gehen. Das ist hier auf diesem Platz aber nicht möglich."Es fehlt im Moment an allem. Die Zirkusinhaber müssen das Futter für die Tiere bezahlen, die große Familie versorgen und das obwohl sie im Moment keine Einnahmen mehr haben. Sie sind zum Teil auf Spenden angewiesen und besonders das Heu für die Tiere ist im Moment schon sehr knapp.
Zirkus mit langer Tradition inklusive glücklicher Tiere

- Zirkusinhaberin Rosalinde Köllner weiß im Moment nicht wie es mit Zirkus Aron weitergehen soll.
- Foto: Emanuel Hasenauer
- hochgeladen von Emanuel Hasenauer
„Den Zirkus Aron gibt es bereits seit 24 Jahren, mit dabei haben wir über 30 Tiere“, sagt Rosalinde Köllner. Darunter befinden sich hauptsächlich Tiere für den Streichelzoo wie Ponys, Kamele, Lamas, Esel aber auch Tiere mit imposanter Größe wie Hochlandrinder, Araberhengste und ein Friesenpferd. „Den Tieren fehlen nicht nur die Zirkusvorstellungen, sondern auch die gewohnte Nähe zu den Menschen. Wir bräuchten jetzt dringend ein Gelände wo mehr Menschen vorbeikommen", so Köllner. Das jetzige Gelände befindet sich in der Nähe von Industriebetrieben und wird kaum von Menschen frequentiert.
Kein Zirkusbetrieb erlaubt und kein Training
Aufgrund der derzeitigen Corona-Situation ist im Moment kein Zirkusbetrieb erlaubt. Damit fehlen der Zirkusfamilie die Einnahmen von den Vorstellungen welche früher immer von Donnerstag bis Sonntag stattgefunden haben. Der Zirkus lebt aber hauptsächlich von seinen Vorstellungen.
Doch es gibt auch noch ein anderes großes Problem für die Zirkusbesitzerin Rosalinde Köllner und ihre Familie neben der wirtschaftlichen Lage und dem unpassenden Gelände in Nußdorf. Die Kinder, die alle als Akrobaten im Zirkus auftreten und sehr gute Artisten sind, können seit Monaten nicht trainieren. „Früher haben unsere Kinder jeden Tag bis zu vier Stunden trainiert", erklärt Köllner. Man brauche daher schnell ein geeignetes Gelände damit die Kinder schnell wieder trainieren können. Zudem müsse der Zirkusbetrieb endlich wieder ermöglicht werden, damit der Fortbestand des Zirkus Aron gesichert sei.
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