Zuckmayers Dichtersitz in der Wiesmühl'
HENNDORF (bbu). Von 1926 bis 1938 lebte der deutsche Schriftsteller Carl Zuckmayer in der Wiesmühl' in Henndorf. Diese wurde währenddessen zu einem Dichtertreffpunkt, zum Beispiel durch Gerhart Hauptmann, Ödön von Horvath und den jungen Thomas Bernhard. Stefan Zweig schenkte der Familie Zuckmayer einen Kachelofen für das Haus. Dieser befindet sich noch heute in der prachtvollen Stube.
Ein kurzer Aufenthalt
Die Familie Zuckmayer genoss ihr Leben in Henndorf. So erzählte er Stefan Zweig, wie sehr er die Spaziergänge in der Landschaft schätzte. Allerdings musste er 1938 in die Schweiz und danach in die Vereinigten Staaten von Amerika fliehen und seine erwählte Heimat verlassen. Jahre danach wurde die Wiese des Besitzes an die Gemeinde übergeben, Johanna von Schönings Eltern kauften die Wiesmühl' und machten sie zu ihrem Zuhause. Nun wohnt ihre Tochter mit ihrem Mann in dem historisch faszinierenden Gebäude.
Rückkehr nach Henndorf
1970 wurde ein Ehrenring für den Schriftsteller und seine Frau Alice angefertigt. Als Carl Zuckmayer zu diesem feierlichen Anlass zurück nach Henndorf kam, besuchte er sein früheres Zuhause. Dass das Meiste in der Mühle noch wie in seiner Erinnerung war, freute ihn sehr. Johanna von Schöning konnte Zuckmayer auch danach noch einmal treffen und erinnert sich, dass der Dramatiker seine eigene Arbeitsroutine hatte. Sein Alltag wurde immer an das Schreiben angepasst. Fixe Zeiten, wie zum Beispiel für das Mittagessen, gab es nicht.
Die Literatur entdecken
In Henndorf gibt es im Sommer einen Literaturspaziergang, bei dem man die Wiesmühl' meist besichtigen kann. Das Tagebucharchiv-Austria in Henndorf hat seinen Ursprung in der Wiesmühl'. Die Briefe und Postkarten von Carl Zuckmayer bildeten die Grundlage dafür.
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