Umfrage: Sollen Gemeinden vergünstigte Einzeltickets für Öffis anbieten?
Grödiger Modell macht Schule

Was in Grödig funktioniert, geht in Obertrum nicht. | Foto: Salzburger Verkehrsverbund
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  • Was in Grödig funktioniert, geht in Obertrum nicht.
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Die Grünen in Obertrum haben im Juli den Antrag gestellt, das Einzelticket für den Bus nach Salzburg um zwei Euro anzubieten – und gingen damit baden.

OBERTRUM. "Wir wollten damit einen Anreiz schaffen, dass die Bürgerinnen und Bürger mit dem Bus statt mit dem Auto nach Salzburg fahren", so Ferdinand Reindl von den Grünen. Er verweist auf das Grödiger Modell, wo die Gemeinde die 1-Euro-Tickets von Grödig in die Stadt finanziell stützt. Das wird in Grödig sehr gut angenommen,  bereits nach fünf Monaten wurden in Grödig ungefähr 7.000 Einzeltickets verkauft. Wir berichteten darüber https://www.meinbezirk.at/flachgau/c-politik/groedig-will-autobahn-als-umfahrung-nutzen_a3692454.
Der Antrag wurde aber im Umweltausschuss der Gemeinde abgelehnt.



Falsches Signal

Dass die Bürger vom Auto auf den Bus umsteigen, will Bürgermeister Simon Wallner auch. Er hält aber die finanzielle Unterstützung von Einzeltickets durch die Gemeinde für das falsche Signal: "Wir wollen lieber in günstige Jahres- und Monatskarten investieren, damit der Individualverkehr dauerhaft zurückgeht." Der Antrag der Grünen wurde im Umweltausschuss der Gemeinde diskutiert, und aus genau diesem Grund verworfen. Grundsätzlich findet auch Wallner die Idee gut, er verweist aber darauf, dass man mit diesem Einmalticket um zwei Euro nur bis in die Stadt kommt, dort müsse man eine Obuskarte lösen. Außerdem müsse man mit Belastungen im Gemeindebudget von 75.000 bis 80.000 Euro pro Jahr rechnen. Und das kann sich Obertrum seiner Meinung nach derzeit nicht leisten. Er setzt deshalb vorerst auf vier Jahreskarten, die man sich bei Bedarf in der Gemeinde gratis ausleihen kann. "So kann man wochen- oder tageweise testen, ob einem die Nutzung der Öffis zusagt. Außerdem kann man mit diesen Karten im ganzen Bundesland fahren", so Wallner. In Zukunft werde man sehen, ob das zielführend ist. Des Weiteren verweist er darauf, dass in Grödig die Situation eine andere ist: "Da fahren viele bei Schönwetter mit dem Fahrrad und nutzen bei Regenwetter das Einmalticket."

Beitrag für den Klimaschutz

Ferdinand Reindl spricht von Kosten um die 50.000 Euro für die Subventionierung durch die Gemeinde und lässt das Kostenargument nicht gelten: "Da wäre es um 0,25 Prozent des Gemeindebudgets gegangen. Das ist lächerlich. Für die Beleuchtung der Hundewiese werden 15.000 Euro diskutiert, für die notwendige CO₂-Reduzierung will die Gemeinde nichts ausgeben." Er sieht diese Aktion auch nicht auf Dauer, die günstigen Einzeltickets sollen in erster Linie als Anreiz zum dauerhaften Umstieg auf die Öffis dienen. Die Ausleih-Jahreskarten sind seiner Meinung nach nicht sinnvoll, weil sie vorwiegend für Ausflüge benutzt werden: "Wer will schon ständig von Ober-#+trum bis nach Krimml fahren?"

In Grödig funktioniert's

Das "Grödiger Modell" soll auch nicht auf Dauer bleiben. Bürgermeister Herbert Schober will die günstige Ein-Euro-Karte aber noch verlängern, weil sie so gut angenommen wurde und er auf den dauerhaften Umstieg auf die ab 2020 günstigen Jahreskarten hofft.

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