Politik mit Weißwurst & Co. – Bürgergespräch im neuen Stil: Bier, Brezen und dazwischen David Brenner

David Brenner verliert nicht die Geduld. In Jeans, weißem Hemd und Kordsakko, in einer Hand das Mikrofon, steht er im Türstock zwischen den zwei Gasträumen und dreht sich einmal mehr in den einen, dann wieder in den anderen. Dabei beantwortet er Fragen nach dem Budget, der Energiepolitik oder auch den Rechten geschiedener Väter. In den kurzen Redepausen nimmt er einen Schluck aus seinem Wasserglas.

Direkt neben ihm, am Ehrentisch, wo auch sein verwaister Sitzplatz ist, sind seine Parteigenossen schon mit dem Würstelessen fertig. Nationalrat Stefan Prähauser und Gewerkschafter Othmar Danninger spielen mit ihren Touchscreen-Handys, David Brenner steht und redet noch immer.

Ein Hauch von Nervosität
Seine beiden engsten Büromitarbeiter Christian Flandera und Stefan Huber und auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Uwe Höfferer und SPÖ-Pressesprecher Christian Hacker machen zufriedene Mienen. Die Veranstaltung läuft gut, die beiden Gasträume sind voll besetzt, es gibt keine Störenfriede und auch keine unangenehmen Fragen.

„Man weiß nie, wie so ein Bürgergespräch ankommt, wie viele Leute kommen werden“, hatte einer aus dem SPÖ-Tross noch wenige Minuten vor 11 Uhr, dem offiziellen Beginn der Veranstaltung, gemeint. Aber es sind alle gekommen – gut die Hälfte der rund 90 Gäste stammen wie die Landtagsabgeordneten Hilde Eisl, Josef Schlömicher-Thier, der Oberndorfer Bürgermeister Peter Schröder oder die Berndorfer Vizebürgermeisterin Marianne Reitshammer entweder von der SPÖ direkt oder zumindest aus ihrem Dunstkreis. Genossen lassen einander nicht im Stich, und der Finanzreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter erntet nach jedem Themenblock Applaus. „Und es ist ja schön, wenn die Medien dann schreiben können, wie gut besucht die Veranstaltung war“, findet der Bürmooser Bgm. Peter Eder (SPÖ).

Locker, lässig und ernsthaft
David Brenner lächelt, scherzt und wird dann wieder ernsthaft, wenn er auf Inhaltliches eingeht. In der Bürgerrunde am späten Samstagvormittag fühlt er sich wohl. Er weicht den Kellnern, die permanent Bier-, Weißwurst- und Cappuccino-Nachschub bringen, aus – ohne sich dadurch unterbrechen oder ablenken zu lassen. Genau so hatte er es bei einer Senatorin in den USA gesehen und genau so wollte er es in seiner politischen Heimat umsetzen: Politikvermittlung bei Tageslicht in gemütlicher Wochenendatmosphäre. Locker, lässig und doch mit dem Anspruch, sich dem Bürger zu stellen.