Biogas aus Gras und Gülle
"Wir müssen anders denken"

Paul Berner und Peter Stiegler vor einem Versuchsfeld: Biogas kann nicht nur aus Gras und Gülle, sondern auch aus Blühpflanzen gewonnen werden. | Foto: Gaskraft
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  • Paul Berner und Peter Stiegler vor einem Versuchsfeld: Biogas kann nicht nur aus Gras und Gülle, sondern auch aus Blühpflanzen gewonnen werden.
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Aus Wiesengras und Gülle wird Biogas produziert. Das Abfallprodukt daraus ist als Dünger gefragt.

STRASSWALCHEN. Seit zehn Jahren erzeugt die Genossenschaft Graskraft Steindorf in Straßwalchen Biogas. "Als wir anfingen, haben uns die Leute für verrückt gehalten", so der Vorstand der Graskraft Steindorf, Peter Stiegler. Das Motto "Wiesengras für Biogas" war neu. Denn bis dahin wurden Biogasanlagen meist mit Mais oder Soja "gefüttert".

Gas ohne Ende

Rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr produzieren die mittlerweile zwei Genossenschafts-Anlagen Graskraft Reitbach und Graskraft Steindorf Biogas. Ganze 15 Millionen Kubikmeter „grünes Gas“ wurden über die Jahre vorwiegend aus Gras und Gülle in der Anlage gewonnen. In Kooperation mit der Salzburg AG wird das Biogas vor Ort zu Biomethan aufkonzentriert und ins Erdgasnetz eingespeist. "Vergleichbare Anlagen könnten in jeder Salzburger Gemeinde stehen und so zur Versorgungssicherheit beitragen", meint Stiegler, der darauf verweist, dass Biogasanlagen auch über Biomüllabfälle gespeist werden können.

Funktioniert wie ein Pansen

Gas aus Wiesengras gewonnen: eine unendliche Quelle. | Foto: Gaskraft
  • Gas aus Wiesengras gewonnen: eine unendliche Quelle.
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"Biogasanlagen arbeiten ähnlich wie der Magen eines Rindviehs", erklärt Ziegler. Vorne kommen Gras und Gülle hinein, dabei entsteht Gas und als Rückstand bleibt hochwertiger Flüssigdünger, den die anliefernden Bauern statt aus Erdgas produzierten Stickstoffdüngers wieder aufs Feld ausbringen. "Phosphor, Kalium und eine Vielzahl von Spurennährstoffen gibt es dabei obendrauf“, freut sich auch Paul Berner, Obmann der Graskraft Steindorf.

Gas statt Milchüberschuss

„Über 30 Firmen aus der Region waren am Bau der Anlage beteiligt und heute zählt die Genossenschaft 75 Mitglieder“, erzählt Stiegler, der das Zukunfts-Projekt vor Jahren als Mitarbeiter der Friedburger Energiewerkstatt entwickelt hat. Die meisten Genossenschaftsmitglieder sind Bauern aus der Umgebung, die die Rohstoffe zur Vergärung anliefern. "Meist bringen sie den dritten oder vierten Grasschnitt, die ersten beiden brauchen sie zur Heuproduktion", so Stiegler. Das Gras wird eingelagert und zu Grassilage vergoren. Aus dem Fahrsilo entnommen, kann daraus dann das ganze Jahr über täglich frisches Biogas erzeugt werden. Um die Milcherzeugung braucht man sich aber deswegen keine Sorgen zu machen: „Die Frischmilcherzeugung lag zuletzt fast beim Doppelten des österreichischen Bedarfs.“

Dreifacher Nutzen ausbaubar

Biogas kann also Erdgas als Brennstoff ersetzen und zusätzlich wird Erdgas in der Strom- und Düngemittel-Herstellung eingespart. „Wenn unser Partner Salzburg AG gewillt ist, können wir innerhalb weniger Tage die Biogasproduktion um 30 Prozent steigern“ meint der Experte. Die Pläne für eine Verdoppelung der Biogasproduktion liegen ebenfalls bereits vor.

https://www.meinbezirk.at/flachgau/c-lokales/in-hof-tanzten-die-puppen-fuer-die-schueler_a5225098

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