SOS Kinderdorf: Mehr verarmte Kinder
Sozialorganisation daher gegen eine Kürzung der Mindestsicherung
SEEKIRCHEN (lin). Das SOS-Kinderdorf spricht sich gegen eine Kürzung der Mindestsicherung aus und warnt vor zunehmender Kinderarmut. „Bereits jetzt leben in Österreich rund 380.000 Kinder und Jugendliche in Haushalten, die als armutsgefährdet gelten“, erklärt Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf in Seekirchen. Besonders betroffen seien AlleinerzieherInnen, Mehrkindfamilien sowie junge Erwachsene nach dem 18. Geburtstag. „Wer die Mindestsicherung kürzt, nimmt damit bewusst in Kauf, dass die Kinderarmut in Österreich zunehmen wird“, Es gehe dabei nicht um „Luxusprobleme“, sondern um Grundbedürfnisse, so Moser.
Fremdunterbringung sei immer nur eine Notlösung. "Es ist immer besser, die Kindfer bei ihren leiblichen Eltern unterzubringen. Dafür ist eine angemessene finanzielle Hilfe für dier Familien durch die öffentlichen Hand oft unverzichtbar.
Probleme gebe es zunehmend auch bei Jugendlichen, die mit dem 18. Geburtstag aus der Betreuung der Kinder- und Jugendhilfe fallen. SOS-Kinderdorf setzt sich seit Jahren dafür ein, dass die Unterstützungsleistungen bis zum 21. Lebensjahr verlängert werden. Kürze man diesen Menschen nun auch noch die Mindestsicherung, wird die oft bereits so schwierige Lebenslage noch weiter verschärft. Armutserfahrungen in der Kindheit und Jugend haben oft negative Auswirkungen auf das gesamte Leben. „Es zeigt sich, dass Kinder, die in Armut aufwachsen, in vielen Fällen auch benachteiligte Erwachsene werden“, erklärt Moser.
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