Theaterprojekt
"Mühlviertler Hasenjagd" auf der Burg Reichenstein

Zum Einklang auf das Projekt sprach Anna Hackl über die Tage nach dem 2. Februar 1945. Von links: Manfred Wolf, Anna Hackl, Bernhard Mühlbachler und Eva Stockinger. | Foto: Privat
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  • Zum Einklang auf das Projekt sprach Anna Hackl über die Tage nach dem 2. Februar 1945. Von links: Manfred Wolf, Anna Hackl, Bernhard Mühlbachler und Eva Stockinger.
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Die Theatergruppen aus Tragwein und Gutau haben ihr Kooperations-Projekt „Das Menschenmögliche“ auf Mai 2021 verschoben.

GUTAU, TRAGWEIN. Die Corona-Pandemie hat das kulturelle Leben schwer gebeutelt. Auch die Theatergruppen aus Tragwein und Gutau, die 2020 gemeinsam als „Waldaistbühne“ ein Stück auf der Burg Reichenstein aufführen wollten, mussten ihr Projekt auf 2021 verschieben. Anlässlich des 75. Jahrestages der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“ haben die beiden Gruppen den Welser Regisseur Andreas Gruber gebeten, aus den Ereignisse vom 2. Februar 1945 ein Theaterstück unter dem Titel „Das Menschenmögliche“ zu schreiben.

Deutlicher Unterschied zum Film

Gruber hatte aus diesem Stoff 1995 bereits den Film „Hasenjagd – vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen“ gemacht. „Das Theaterstück hebt sich aber schon sehr deutlich vom Film ab“, sagt Manfred Wolf von der Theaterrunde Gutau, der vor zwei Jahren die Idee zu diesem ambitionierten Projekt hatte und diese mit Bernhard Mühlbachler von der Theatergruppe Tragwein besprach. „Ich war davon sofort begeistert“, sagt Mühlbachler. „Mir war klar, dass wir etwas ganz Besonderes auf die Füße stellen.“

Musik von Parov Stelar

In wenigen Wochen wurde der Autor kontaktiert, die Burg Reichenstein für Mai und Juni reserviert, eine Tribüne organisiert, rund 50 Schauspieler und Schauspielerinnen beider Gruppen angefragt sowie Organisationsteams für Kostüme, Technik, Buffet und Requisiten gebildet. „Das Echo auf dieses Projekt war so groß, dass wir wirklich überwältigt waren“, sagt Wolf. „Und mit Eva Stockinger, einer gebürtigen Tragweinerin, haben wir eine hervorragende Regisseurin engagiert“, ergänzt Mühlbachler. Mit dem gebürtigen Lichtenberger Marcus Füreder, alias Parov Stelar, hat ein echter Weltstar ein Musikstück dafür zur Verfügung gestellt.

Zweite Co-Produktion

Kaum war das Silvestertheater in Gutau fertiggespielt, ging es schon an die letzten Vorbereitungen für die zweite Co-Produktion zwischen den beiden Gruppen – 2013 war bereits das Stück „Haym“ auf der Burg Reichenstein aufgeführt worden. „Der Workshop war gewaltig. Alle waren begeistert und voller Vorfreude auf die Premiere“, sagt Mühlbachler. Das war Anfang März 2020. Dann kam der abrupte Stopp durch den Lockdown.

Verschieben statt aufgeben

„Anfangs haben wir noch gehofft, aber dann war schnell klar: Das wird heuer nichts mehr“, sagt Wolf. Die Vorstände beider Gruppen haben aber nicht aufgesteckt, sondern das gewaltige Projekt um ein Jahr verschoben. „Und jetzt hoffen wir, dass wir Ende Februar 2021 in kleinen Gruppen zu proben beginnen können. Wir haben mit Julia Kühhas aus Tragwein auch eine Corona-Beauftragte, die sich penibel um die Umsetzung kümmert“, sagt Mühlbachler.

Fußballer als Komparsen

Eine Konsequenz durch die Corona-Pandemie war, dass der Ausbruch der Gefangenen nun gefilmt und auf die Burg projiziert wird und nicht auf der Bühne nachgestellt wird. Somit sind auch weniger Darsteller gleichzeitig auf der Burg. Dafür haben sich rund 30 Freiwillige, vor allem die Fußballspieler beider Orte, bereit erklärt. „Da sieht man , wie wichtig ein intaktes Vereinsleben und Zusammenhalt in einem Ort und zwischen den Orten ist“, sagt Wolf. Wenn alles gut geht, dann ist am 28. Mai Premiere auf der Burg Reichenstein. Für die Aufführung – und auch schon für die Proben – suchen die Gruppen noch weitere Komparsen, die als Häftlinge mitmachen wollen.  Vorzugsweise aus Gutau und Tragwein. 
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INFOBOX: Die sogenannte „Mühlviertler Hasenjagd“
In der Nacht von 1. auf 2. Februar 1945 brachen aus dem Konzentrationslager Mauthausen 500 russische Offiziere aus – bei Schnee und eisigen Temperaturen. Für die K-Häftlinge („K“ für Kugel, also Tod durch Erschießen) war es die einzige Chance, zu überleben. An der Seite der SS mussten auch Gendarmerie, Volkssturm, HJ und andere Zivilisten an der Hatz auf die wehrlosen Männer, die von der SS als gefährliche Verbrecher bezeichnet wurden, mitmachen. Teile der Zivilbevölkerung fielen in einen regelrechten Blutrausch. Maximal zwölf Menschen überlebten, zwei davon nur dank des Mutes der Schwertberger Familie Langthaler. Die Tochter von Maria Langthaler, einer gebürtigen Tragweinerin, die 89-jährige Anna Hackl, informiert heute noch, was damals geschah und wurde dafür erst heuer vom russischen Konsulat geehrt.

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