Zahngesundheitszentrum: Neubau ist dringend notwendig

- Perfekte Einrichtung aber nicht mehr zeitgerechte Räumlichkeiten im Zahngesundheitszentrum.
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Große Sorgen macht sich der Pensionistenverband des Bezirkes Freistadt um das Zahngesundheitszentrum der Gebietskrankenkasse. Der dringend notwendige Neubau steht vor dem Baubeginn, ist aber durch den Investitionsstopp der Regierung gefährdet.
Freistadt. „Arme Leute erkennt man an den Zähnen, hat man früher gesagt“, verweist der Bezirksvorsitzende des Pensionistenverbandes Hans Affenzeller auf das Gesundheitsbild der Menschen in früheren Zeiten. Allerdings drohen heute wieder vergleichbare Zeiten, befürchtet er. „Als Pensionistenverband können wir es nicht akzeptieren, dass der Neubau des Gebietskrankenkassengebäudes und damit auch des Zahngesundheitszentrums verzögert wird!“, betont er. Freistadt sei günstig gelegen, verweist er, von den meisten Orten im Bezirk relativ gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Günstige und kurzfristige Zahnreparaturen und Prothesenanfertigungen müssen allen zugänglich sein. Besonders wichtig allerdings sind sie für die einkommensschwachen Bevölkerungsbereiche. Affenzeller empfindet es ohnedies bedenklich, dass die Krankenkasse für Zahnersatz sehr wenig zahlt. „Darüber gehört auch einmal geredet!“, zeigt er sich einsatzbereit.
Wichtige Gesundheitseinrichtung
Das Zahngesundheitszentrum stellt eine ganz wichtige Einrichtung für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Fünf Zahnärzte/innen behandeln dort. Es werden sowohl Kassenleistungen (auf e-card) als auch Privatleistungen zu einem fairen Tarif durchgeführt. Neben Akutfällen sind es vor allem konservierende Behandlungen, die durchgeführt werden. „Plomben“ (Füllungen) – neben Amalgam gibt es auch weiße Füllungen – sind die gängigste Form der Zahnreparatur. Zu fairen Tarifen werden auch Kronen und Brücken angeboten, um die Funktionsfähigkeit des Kauapparates sicher zu stellen. Mit umfassender Mundhygiene mit entsprechenden Beratungen und Tipps wird ein wichtiger Beitrag zu Zahn- und Körpergesundheit geleistet.
Vielen Zahnärzten überlegen ist das Zahngesundheitszentrum im Bereich der abnehmbaren Prothetik. Da Zahntechniker im Haus sind, können Prothesen kurzfristig angefertigt und angepasst werden, Prothesenreparaturen sind oft tagfertig möglich. Zudem gibt es keine Urlaubs- oder Schließtage. Das Zahngesundheitszentrum ist an allen Werktagen von Montag bis Freitag geöffnet. Schmerzpatienten – auch von anderen Zahnärzten – werden nicht abgewiesen. Um die Wartezeiten jedoch möglichst gering zu halten, werden Akutpatienten gebeten, sich vor 10:00 Uhr anzumelden.
Ein großes Problem stellt allerdings die räumliche Beengtheit im Zahngesundheitszentrum dar. 1980 wurde das damalige Zahnambulatorium errichtet. Heute ist es zwar technisch auf dem neuesten Stand, räumlich aber entspricht es nicht mehr den Anforderungen der Zeit. „Wir könnten mehr Patienten behandeln, wenn wir dafür Platz hätten“, bedauert die ärztliche Leiterin Prim. Dr. Elisabeth Stephan. Als großes Problem sieht sie vor allem die Barrierefreiheit, die nicht wirklich gegeben ist. Denn der Treppenlift erfordert einiges Wissen und Geschick, nicht alle Rollstühle können damit in den ersten Stock gebracht werden. Eine Behandlung im Rollstuhl sitzend ist nicht möglich und liegende Patienten können überhaupt nicht behandelt werden. Ein zeitgemäßer Neubau ist also dringend erforderlich.
Lange Geschichte
Das Zahnambulatorium wurde 1980 im Neubau des Hauses der Gebietskrankenkasse in der Hessenstraße erreichtet. „Dieser Neubau war damals unbedingt notwendig“, berichtet der damalige Leiter der Dienststelle Ferdinand Kohlberger. Die GKK war als Notlösung in einem Kammerl der Arbeiterkammer untergebracht, weil der feuchte, dunkle Raum in der Waaggasse nicht mehr erträglich war. Dort fiel übrigens wenige Tage nach dem Auszug die Decke herunter.
Fast ein Jahr allerdings ist das neue Zahnambulatorium dann leer gestanden, weil keine Zahnärzte gefunden werden konnten. „Ich habe dann doch zwei Zahnärztinnen und zwei Zahntechniker her gebracht und innerhalb kurzer Zeit war das Zahnambulatorium voll ausgelastet“, erzählt Kohlberger den Beginn der Erfolgsgeschichte.



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