Nachruf
Älteste Gutauerin im 99. Lebensjahr gestorben

Immer fleißig – so kannten viele Gutauer die "Riedlerin".
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  • Immer fleißig – so kannten viele Gutauer die "Riedlerin".
  • hochgeladen von Roland Wolf

Das Leben der „Riedlerin“war nicht immer leicht. Ihren Humor bewahrte sie dennoch bis zum Schluss.

GUTAU. Mit Hermine Lamplmayr, vielen bekannt als „Riedlerin“, ist am 4. Februar die älteste Gutauerin im 99. Lebensjahr verstorben. Ihr Leben war geprägt von harter Arbeit und vielen Schicksalsschlägen. Trotzdem hat sie sich bis zum Lebensende ihren unerschütterlichen Humor bewahrt. Geboren und getauft am 5. Oktober 1922 in Wienau, Gemeinde Weitersfelden, wuchs sie mit vier Schwestern und einem Ziehbruder auf. Als junge Frau kam sie als „Mädchen für alles“ zur Verwandtschaft ins Gasthaus Schartmüller in Erdmannsdorf. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Leopold kennen, als dieser von der Kriegsgefangenschaft in Frankreich heimgekehrt war. Ihr gemeinsames Leben auf dem Riedler-Haus war sparsam und hart. Fünf Kinder komplettierten die Familie, wobei ein Sohn an seinem ersten Schultag beerdigt wurde. Im Jahr 1993 verstarb schließlich der Ehemann und 2019 ein weiterer Sohn. So schlecht es das Schicksal auch meinte, Hermine Lamplmayrs Blick war trotzdem immer nach vorne gerichtet, voller Optimismus und Lebensfreude.

Erster Flug mit 74 Jahren 

Mit 74 Jahren wagte sie ihren ersten Flug nach Griechenland, einige weitere Urlaube sollten folgen. Untypisch für ihre Generation war sie sehr sportbegeistert. Vor allem die Formel 1, die Skispringer und Skifahrer hatten es ihr angetan. Ihre liebste Freizeitbeschäftigung war das Schwammerlsuchen. Sämtliche Pilze wurden verschenkt, da sie selbst keine gegessen hat. Als vielfache Uroma war sie immer für ihre Familie da. Süßigkeiten oder ein paar Euro für die Enkel und Urenkel gab es immer. Sie war zeitlebens für jeden Spaß zu haben und mochte es, wenn Leben im Haus war. Für ihre Gastfreundschaft war die "Riedlerin" bekannt, niemand hat das Haus ohne Getränk oder Jause verlassen. So war es schließlich auch bei ihrem Begräbnis in Corona-Zeiten. Da keine Zehrung im Gasthaus möglich war, gab es für alle Gäste ein verpacktes Kipferl vom Lieblingsbäcker Reisinger mit der Aufschrift „Ohne Jausn geht ma neamd hoam“.

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