Rotes Kreuz
Bilanz über ein herausforderndes Jahr
BEZIRK FREISTADT. Katastrophenhilfsdienst, Rettungsdienst, Jugendrotkreuz, Soziale Dienste, Notarztdienst, Krisenintervention und und und. "Das Portfolio des Roten Kreuzes ist in letzter Zeit gewaltig gewachsen", sagt Alois Hochedlinger. Der ehemalige Freistädter Bezirkshauptmann ist seit knapp zehn Jahren Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes. Was er in seiner Aufzählung noch gar nicht erwähnt hat: die zahlreichen Aufgaben und Einsätze im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Von Corona geprägtes Jahr
Seit mehr als einem Jahr ist die Rot-Kreuz-Arbeit von Corona geprägt: Abstimmungen intern, mit Behörden und anderen Einsatzorganisationen stehen regelmäßig auf der Tagesordnung. Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene gilt es, innerhalb kürzester Zeit umzusetzen. Die Mitarbeiter müssen gebrieft, geschult, koordiniert, gesucht, gefunden und angestellt werden. Es gilt Unmengen an Hygienematerial und Test-Kits zu beschaffen und zu verteilen. Und schließlich müssen Test-Standorte eruiert, ausgestattet und betrieben werden.
Impfstraße in der Messehalle 2
In dieser Hinsicht kommt schon demnächst eine kleine Erleichterung auf das Rote Kreuz zu, denn es wird mit Ausnahme von Pregarten und Unterweißenbach keine Antigen-Teststandorte mehr betreiben. Das ist in Zukunft die Aufgabe einer privaten Firma. Dafür wird das Rote Kreuz schon mit Ende März die Impfstraße in der Messehalle 2 übernehmen. "Wir sind im Bereich der Impfstoffvorbereitung, bei der Administration sowie der Nachbetreuung im Einsatz", sagt Bezirksgeschäftsleiter Gerald Roth. "Die Impfärzte werden von der Bezirksärztevertreterin organisiert."
1.117 freiwillige Helfer
Ohne die vielen freiwilligen Helfer würde das Rote Kreuz nicht funktionieren. Die Bezirksstelle Freistadt kann sich auf 1.117 Ehrenamtliche verlassen, dazu kommen 52 hauptberufliche Mitarbeiter und 28 Zivildiener. "168.058 Stunden wurden im Jahr 2020 alleine von unseren freiwilligen Mitarbeitern geleistet, viele davon im Einsatz gegen Corona“, sagt Bezirksstellenleiter Hochedlinger. Nachsatz: "Und das sind mit Sicherheit nicht alle.“
Stammkräfte als Risikogruppe
Damit wichtige Angebote wie die Sozialen Dienste oder die Rot-Kreuz-Märkte in Hagenberg und Unterweißenbach aufrechterhalten werden konnten, sprangen seit Beginn der Pandemie immer wieder Freiwillige aus anderen Bereichen ein. "Die Stammkräfte gehören bei den Sozialen Diensten oftmals genauso zur Corona-Risikogruppen wie ihr Klientel", sagt Roth. Der Besuchsdienst war meistens nicht möglich und verlagerte sich auf Telefonate.
Neue Gebäude in Pregarten und Bad Zell
Obwohl das Rote Kreuz genug um die Ohren hat, denkt es an die Zukunft. Sowohl die Ortsstellen in Pregarten als auch in Bad Zell werden neu gebaut – beide in unmittelbarer Nähe zur B 124. In Pregarten soll der Spatenstich sogar noch heuer über die Bühne gehen. "Das jetzige Dienstgebäude platzt schon aus allen Nähten", sagt Hochedlinger.
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