"Deserteur!" kommt heim
Film mit wahren Geschichten von Innviertler, Mühlviertler und Flachgauer Deserteuren in Linz und Freistadt
FREISTADT. Der vom Land Oberösterreich geförderte Kinofilm "Deserteur!" von Gabriele Neudecker wurde rund um die Welt zu 24 Filmfestivals eingeladen und mit fünf internationalen Awards prämiert. Die Dokufiction um die wahren Schicksale von Flachgauer, Innviertler und Mühlviertler Deserteuren wurde in Salzburg gestürmt und aufgrund des Publikumserfolgs dreimal verlängert – ab Freitag, 22. Mai wird Deserteur! nun endlich für das Publikum in der Lokalbühne Freistadt gespielt, empfohlen ab zwölf Jahren. Alle vier Hauptrollen sind mit jungen Laiendarstellern besetzt, in eisigen Winterbildern erzählen die jungen Männer im Hungerwinter 1946 von Ihrer Desertion aus der Wehrmacht. Es sind wahre Geschichten und ergreifende Schicksale, die die Regisseurin akribisch recherchierte. Für die außergewöhnliche Inszenierung – die Umsetzung der Zeitzeugen-Interviews in ausdrucksstarke Bilder, ohne Archivmaterial in den Film einzubeziehen – wurde Neudecker mehrfach ausgezeichnet.
Inhalt
Der auf realen Schicksalen und zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen basierende Film greift ein letztes österreichisches Tabu-Thema auf. Porträtiert werden vier junge Männer vom Land, die ihre persönlichen Geschichten über Widerstand, Verweigerung und Fahnenflucht im Zeiten Weltkrieg erzählen. Ein Bauer, ein Ministrant, ein Koch und ein SS-Mann zwischen individueller Freiheit, traumatischen Erinnerungen und gesellschaftlicher Ausgrenzung.
Die Regisseurin sprengt die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm und entwirft ein intensives und eindrucksvolles Bild der letzten, vergessenen Opfer des Naziregimes.
In eisigen Winterbildern erzählen die jungen Männer im Hungerwinter 1946/47 von Ihrer Desertion. Es sind ergreifende Schicksale, die die Regisseurin akribisch recherchierte. Für die außergewöhnliche Inszenierung in einem „poetischen Realismus“ wurde Neudecker mehrfach international ausgezeichnet. Wer sich auf diesen Film einlässt und die vier jungen Männer in der Rolle der Deserteure sieht und hört, ist nicht mehr anfällig für Kriegsverherrlichung.
„Deserteur!“ ist ein wunderbarer Antikriegsfilm und wurde rund um die Welt zu 24 Filmfestivals eingeladen. Angesichts der aktuellen Situation – Stichwort Dschihadismus – ist der Film auch als Geschichtsvermittlung der anderen Art äußerst wertvoll. (Empfehlung des Landesschulrat für „Deserteur!“)
Trailer ansehen auf www.youtube.com/watch?v=qWiAli7PnUU
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