Frauen ein Stück des Weges entgegengehen
FREISTADT. Wie wichtig das Gewaltschutzzentrum in Freistadt ist, zeigen die neuesten Daten: 2001 suchten 21 betroffene Frauen Hilfe, im Vorjahr waren es nicht weniger als 83, ein Jahr zuvor erschreckende 111 Klientinnen. Auch die Zahl der polizeilichen Betreungsverbote explodierte: Von 2 im Jahr 2001 auf 26 im Vorjahr.
"Ein über die Jahre kontinuierlicher Anstieg der Betretungsverbote und der Klientinnen zeigt, wie wichtig diese Regionale Angebot ist", so Geschäftsführerin der Freistädter Frauenberatungsstelle Babsi, Linda Hofbauer.
Nach der Gründung des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich im Jahr 1998 wurde es bald klar, dass es für viele KlientInnen aus den Regionen Oberösterreichs schwierig war, das Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen, zumal es für viele auch eine weite Anreise nach Linz bedeutete. Die telefonische Beratung war oft nicht ausreichend. "Es braucht bei der großen Belastung mit der Gewalterfahrung in den eigenen vier Wänden zuerst eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, um über das Erlebte sprechen und Perspektiven erarbeiten zu können", so Linda Hofbauer; "auch ist die Kooperation und Vernetzung der befassten Einrichtungen in den Regionen leichter vor Ort zu bewerkstelligen, etwa mit der Polizei, den Gerichten, der Jugendwohlfahrt und den Beratungseinrichtungen."
Linda Hofbauer: "Ein erster Schritt zur Regionalisierung erfolgte mit einem Modellprojekt Mühlviertel, das ab 2001 vom Innenministerium finanziert wurde. Es bot sich die zeitweise Nutzung der Räumlichkeiten von Babsi Freistadt dienstags und donnerstags an." Auf Basis einer guten Zusammenarbeit kam es zu Synergieeffekten, indem auch immer wieder von Babsi betreute Frauen wegen Gewalt an das Gewaltschutzzentrum in Freistadt und umgekehrt an Babsi Frauen zur Rechts- sowie psychosozialen Beratung in zusammenhängenden Belangen wie Scheidung und Scheidungsfolgen weitervermittelt werden.
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