Nachhaltiger und ökologischer Lebensstil
NEUAMRKT. Biohöfe gibt es im Bezirk Freistadt sehr viele. Bäuerliche Familien, die sich mit Permakultur befassen, sind aber eine Ausnahme. Was ist Permakultur genau? "Das ist ein Planungselement für einen nachhaltigen und ökologischen Lebensstil. Permakultur schont die Ressourcen und ist daher zukunftsfähig. Ziel ist ein möglichst großer Grad an Selbstversorgung. Es bedeutet, Selbstverantwortung für sich und die Zukunft seiner Kinder zu übernehmen. Und Permakultur ist ein Tanz mit der Natur, bei dem die Natur führt", erklärt Sonja Erhart, die gemeinsam mit ihrem Mann Klaus den Hof führt.
Sonja Erhart: "Seit 2007 sind wir mit unseren drei Kindern und mit uns unser landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Permakultur-Weg und versuchen, unser Umfeld nach diesen Grundsätzen zu gestalten."
Grundsätzlich sind die Erharts ein viehloser, ökologisch und nachhaltig wirtschaftender Land- und forstwirtschaftlicher Betrieb. Die Gebäude sind aus dem eigenem Holz gebaut und mit eigenem Stroh beziehungsweise Elefantengras gedämmt. Die Energie liefert eine PV-Anlage und Biomasse (Elefantengras, Hackschnitzel).
Neben der Wald- und Energiewirtschaft liegt der landwirtschaftliche Produktionsschwerpunkte in der Vermehrung von Getreidesaatgut, der Kultivierung von Beerenobst (Brombeere, Himbeere), sowie der Produktion von Tee- und Heilkräutern. "Wir vermarkten unsere Produkte sowohl an große Betriebe wie die Bergkräutergenossenschaft Hirschbach, als auch ab Hof im eigenen Hofladen", die die engagierte Bäuerin. Auch viele extensive genutzte Flächen Hecken, Weidendom, Streuobstwiesen, Mandala-, Gemüse und Kräutergarten) bereichern den Betrieb.
Durch die große Vielfalt an Arten und Kulturen ist die Arbeit das ganze Jahr über sehr abwechslungsreich. Fast jährlich kommt ein weiteres Element dazu wie etwa eine Komposttoilette, Mandalagarten, große Trockensteinmauer etc.
Obwohl die Erharts „grundsätzlich als viehloser Betrieb gelten“, gibt es doch tausende tierische Mitarbeiter – ohne Bienen würden die viele Kulturen nicht so gut gedeihen. Natürlich freuen wir uns auch über das süße Gold, dass uns die Bienen schenken. "Auch ohne Hühner, Laufenten und div.Haustiere könnten wir uns unser Leben nicht vorstellen", so die Erharts. "Wir vermeiden fossile Rohstoffe, so gut es geht, und wollen ein Vorbild sein für eine lebendige, selbstversorgende und nachhaltige Lebensführung. Gerne zeigen wir Besuchern und Schulklassen unser kleines Paradies. Unser Hofladen ist immer freitags geöffnet."
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