Soziales Engagement
Querdenker betreiben Pilotprojekt in Moldau

Das Projekt für gemeinsames, selbstbestimmtes Wohnen ist einzigartig in Moldau.  | Foto: Alle Fotos: Querdenker
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  • Das Projekt für gemeinsames, selbstbestimmtes Wohnen ist einzigartig in Moldau.
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Johann Zuljevic-Salamon aus St. Leonhard ist nicht nur Biobauer, sondern auch Geschäftsführer eines Sozialunternehmens mit Sitz in Linz, das sich unter anderem in der Republik Moldau engagiert. Dort betreiben die "Querdenker" ein betreutes Wohnhaus für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. 

ST. LEONHARD, LINZ, MOLDAU. Das Sozialunternehmen Die Querdenker e.U. arbeitet nicht nur in Österreich, sondern seit 2011 unter anderem in der Republik Moldau (ehemals Moldawien). Verschiedene Projekte sollen vor allem helfen, die Sozial- und Gesundheitsversorgung im Land zu verbessern. "Wir konnten bereits einiges erreichen", freut sich Querdenker-Geschäftsführer Johann "Tom" Zuljevic-Salamon. "In den psychiatrischen Spitälern des Landes wurden Heizungen eingebaut, Werkstätten eingerichtet und zahlreiche Patientenzimmer renoviert." Finanziert wurde diese Arbeiten von der Austrian Development Agency, die zum österreichischen Außenministerium gehört und in vielen Ländern Entwicklungshilfe betreibt.

Erstmals Projekt für betreutes Wohnen

Vor vier Jahren wurde außerdem mit einem ganz speziellen Projekt zur Förderung von selbstbestimmtem Leben für ehemalige psychiatrische Patienten begonnen. "Nach zwei Jahren Vorbereitung war es dann 2019 so weit und das erste unabhängige Haus wurde in einem Dorf in der Nähe der Bezirksstadt Edinet eröffnet. Seither wohnen dort sechs Personen, die von einem Team aus Sozialpädagogen begleitet werden", berichtet der Geschäftsführer. Ein Modell, das in Österreich völlig selbstverständlich ist. Für Moldau und osteuropäische Länder insgesamt ist ein solches Wohnkonzept jedoch ein absolutes Novum und eine große Innovation. "In dem Haus wohnen jetzt vier Männer und zwei Frauen, die von einem sozialpädagogischen Team 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche begleitet werden. Zu dem Haus gehört eine kleine Landwirtschaft, die für die Selbstversorgung der Bewohner sehr wichtig ist", erzählt Zuljevic-Salamon. 

Das "Armenhaus Europas"

Moldau ist eines der ärmsten Länder Europas. Die Corona-Pandemie wirft das Land in seiner Entwicklung noch weiter zurück. "Viele Personen im Land sind auf Jobs in Westeuropa angewiesen, was aber heuer nicht möglich war. Dadurch wird die gesamte Wirtschaftsleistung dramatisch gedrückt", weiß Zuljevic-Salamon. Die Firma Querdenker hat in den vergangenen Jahren in Moldau einiges finanziert und ermöglicht. Sie hat unter anderem das Haus gekauft, in dem die Einrichtung für selbstbestimmtes Wohnen untergebracht ist und stellt dies gratis zur Verfügung. 

Heuer keine Sachspenden möglich

"Für den heurigen Winter brauchen wir mehr Hilfe als sonst", betont Tom Zuljevic-Salamon, der die Projekte koordiniert. "Ich ersuche daher um finanzielle Unterstützung der Österreicher. Da wir leider derzeit aufgrund der Corona-Situation keine Sachspenden nach Moldau transportieren können, sind wir heuer für jede Geldspende dankbar. Die ordnungsgemäße Verwendung der Spenden kann auf Facebook unter Ao Areap verfolgt werden oder man kann auch bei der österreichischen Botschaft in Chisinau nachfragen. Gerne schicken wir auch Berichte, wenn die Spender das wünschen."

Spenden an:

Die Querdenker e.U.
Kennwort: Moldawien
Bankstelle: Raiffeisenbank Gutau
IBAN: AT52 3446 0802 0531 6831
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Über die Querdenker

Die Querdenker führen in Österreich verschiedene Sozialprojekte im Auftrag des AMS und des Landes OÖ durch. 2005 hat das Unternehmen außerdem begonnen, in Kooperation mit der pro mente OÖ und finanziert durch die Austrian Development Agency (ADA) in Rumänien Projekte zur Verbesserung der Sozial- und Gesundheitsversorgung zu implementieren. Dies wurde danach auch in der Ukraine gemacht und 2011 ist das Unternehmen mit seinen Bemühungen schließlich auch in Moldau gelandet. Geschäftsführer Johann Zuljevic-Salamon:

In den vergangenen neun Jahren haben wir zwei große ADA-finanzierte Projekte und zwei kleinere Projekte finanziert durch das Österreichische Sozialministerium umgesetzt. Im Rahmen der Projekte im Norden von Moldau (Edinet, Soroca, Donduseni, Ocnita, und Briceni) haben wir viele Aktivitäten für die Verbesserung der Lebenssituation für Menschen mit psychiatrischen Problemlagen gesetzt. 

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