Überparteiliche Initiative
Schulterschluss für Ausbau der Summerauer Bahn

- Vertreter der politischen Parteien übten sich im Schulterschluss für den Ausbau der Summerauer Bahn.
- Foto: MeinBezirk/Roland Wolf
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Heute, Donnerstag, 11. Juli, wurde am Bahnhof in Freistadt die überparteiliche Initiative „Pro Summerauer Bahn“ offiziell aus der Taufe gehoben.
FREISTADT. Großer Bahnhof in Freistadt! Vertreter der Wirtschaft und Politiker aller Couleur versammelten sich am Vorplatz, um gemeinsam den Grundstein für die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs im Mühlviertel zu legen. Ziel der neuen, überparteilichen Initiative ist es, den Ausbau der Summerauer Bahn voranzutreiben und somit eine moderne und leistungsfähige Zugverbindung zwischen Freistadt und wichtigen europäischen Verkehrsknotenpunkten zu schaffen. „Trotz des erfolgreichen Ausbaus der S 10 bleibt die Summerauer Bahn ein unberücksichtigter Engpass im 'Zielnetz 2040', was den Bedürfnissen der Region nicht gerecht wird", sagt eine der Initiatorinnen, die Nationalratsabgeordnete Johanna Jachs (ÖVP). „Unsere Vision ist eine Zugfahrt von Linz nach Prag in zweieinhalb Stunden. Gemeinsam möchten wir erreichen, dass der Ausbau der Summerauer Bahn in Wien Priorität erhält.“
Erfolgreiches Beispiel aus Südtirol
Wirtschaftskammer-Obmann Christian Naderer aus Tragwein sieht in der Summerauer Bahn eine Regionalbahn mit viel Potenzial für die Bevölkerung, die Wirtschaft und den Tourismus. Er bemühte einen Vergleich aus Südtirol: Dort befand sich die Vinschger Bahn schon Abstellgleis. „Sie ist für tot erklärt worden und befördert jetzt zwei Millionen Fahrgäste pro Jahr.“ Sein Bruder, Josef Naderer, Bürgermeister von Tragwein und ÖVP-Landtagsabgeordneter, sieht die Überparteilichkeit der Initiative als Schlüssel zum Erfolg. Unterstützung kommt auch vonseiten der FPÖ. „Faktum ist, wir brauchen eine starke Summerauer Bahn“, sagt der Landtagsabgeordnete Peter Handlos. Er werde die Initiative aber stets mit einem kritischen Auge beobachten, ob die Überparteilichkeit tatsächlich gewahrt bleibe.
Gratzl war 45 Jahre lang Pendler
Freistadts Bürgermeister, Christian Gratzl (SPÖ), kennt die Bahnstrecke bestens: 45 Jahre lang ist er beruflich zwischen Freistadt und Linz gependelt. „Ich freue mich über den Schulterschluss, denn wir benötigen eine starke Alternative zur Straße.“ Der Lückenschluss der S 10 werde nämlich noch mehr Verkehr anziehen. Der Bezirkssprecher der Grünen, Klaus Fürst-Elmecker aus Freistadt, wies auf die Bedeutung der Summerauer Bahn als transkontinentale Verbindung hin. Dass sich seine Partei für die Initiative starkmache, liege in der Natur der Sache: „Wir Grüne waren immer für die Schiene.“
Brief an Bundesministerin Gewessler
Als ersten Schritt wird die Initiative "Pro Summerauer Bahn" einen Brief an Bundesministerin Leonore Gewessler schicken. Die dringende Bitte: die Aufnahme der Bahnstrecke in das "Zielnetz 2040". Unterzeichnet ist das Schreiben von Johanna Jachs, Christian Naderer, Christian Gratzl, Josef Naderer, Peter Handlos, Klaus Fürst-Elmecker sowie von der Nationalrätin Sabine Schatz aus dem Bezirk Perg.
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