Rettungsaktion
Ukrainische Verwandte per Auto nach Österreich gebracht

Birgit Korczynski mit ihrem "Schwiegervater" Jaroslav Sallaberger, einem gebürtigen Ukrainer. | Foto: Privat
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  • Birgit Korczynski mit ihrem "Schwiegervater" Jaroslav Sallaberger, einem gebürtigen Ukrainer.
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Und plötzlich befindet man sich mitten im politischen Weltgeschehen – so wie die gebürtige Hagenbergerin Birgit Korczynski aus Friensdorf (Wartberg). 

WARTBERG. Aber der Reihe nach: Seit rund einem Jahr ist die 36-jährige Versicherungskauffrau Birgit Korczynski mit der Krankenschwester Johanna Sallaberger liiert. Der Vater der 27-Jährigen stammt aus der Ukraine. Er ist Anfang der 1990er der Liebe wegen nach Österreich gezogen. Viele seiner Verwandten leben in der südukrainischen Stadt Czernowitz. Deswegen verfolgte die Familie Sallaberger die Geschehnisse in Osteuropa schon vor der russischen Invasion am Donnerstag, 24. Februar, höchst aufmerksam.

Startklar in St. Valentin

"Am Freitagvormittag, also einen Tag nach dem Angriff der Russen, erhielten wir die Nachricht, dass acht Verwandte sofort aus der Ukraine wegwollen", sagt Johanna Sallaberger, die zu diesem Zeitpunkt krank im Bett lag und deswegen an der späteren Rettungsaktion nicht teilnehmen konnte. Innerhalb von wenigen Stunden wurden alle organisatorischen Vorbereitungen getroffen. Um 16 Uhr standen zwei Fahrzeuge und zwei Fahrer am vereinbarten Treffpunkt in St. Valentin bereit: Ein ausgeborgter Neunsitzer, gelenkt von Jaroslav Sallaberger, und ein Privatwagen, hinter dessen Steuer Birgit Korczynski saß.

Rotes Kreuz, Polizei, TV

"Und dann sind wir losgedüst", erzählt Birgit. Etwa 17 Stunden dauerte die Hinfahrt über Wien, Ungarn und Rumänien. Kurz vor der ukrainischen Grenze wurden sie gestoppt. Als sie Rot-Kreuz-Mitarbeitern von ihrer Mission berichteten, begleiteten diese Jaroslav und Birgit zum Grenzübergang: "Dort war unglaublich viel los. Rotes Kreuz, Polizei, TV-Stationen, überforderte Beamte – es hat gewuselt und man wusste, dass man an einem Ort war, an dem Historisches passierte."

Das ganze Leben in Taschen

Step by step konnten Birgit und ihr "Schwiegervater" Jaroslav alle Verwandten in Empfang nehmen. "Sie haben außer ein paar kleinen Rucksäcken und einigen Plastiktaschen nichts mitgehabt. Da war ihr ganzes Hab und Gut drinnen", sagt Birgit. "Alle waren fix und fertig. Wir haben sie an der Hand genommen, uns ins Auto gesetzt und sind schnurstracks Richtung Österreich gefahren." Im Wagen von Jaroslav befanden sich zwei Mamas und drei Kinder, das jüngste erst drei Monate alt. Birgit nahm drei junge Erwachsene mit.

"Keine Sekunde gezögert"

Untergebracht sind die Flüchtlinge momentan in Johanna Sallabergers Wohnung in Linz sowie bei ihren Eltern in Stadl-Paura (Bezirk Wels-Land). "Sie alle sind unglaublich dankbar, dass sie in Österreich sein dürfen", berichtet Johanna. "Aber die meisten haben den großen Wunsch, irgendwann wieder in ihre Heimat zurückzukehren." Sie selbst bedauert sehr, dass sie krankheitsbedingt nicht bei der insgesamt 50 Stunden dauernden Rettungsaktion dabei sein konnte. Umso größer ist der Dank an ihre Partnerin: "Birgit hat nicht eine Sekunde gezögert. Was sie für meine Verwandten gemacht hat, ist einfach unglaublich." Jaroslav und die Freundin seiner Tochter sind seit diesen aufregenden Tagen übrigens ebenfalls ein Herz und eine Seele.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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