Wenn der Bauch zwickt

Bauchschmerzen sollte man unbedingt abklären lassen. | Foto: Ana Blazic Pavlovic-Fotolia
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FREISTADT. Bei vielen, auch scheinbar völlig gesunden Personen kommen immer wieder Beschwerden im Bauch vor: Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Blähung, Aufstoßen, Erbrechen und Durchfall.
Da im Bauchraum sehr viele Organe vorhanden sind, können die Symptome natürlich auch auf diese bezogen werden, wie auf den Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und den Darm. "Neben chronisch entzündlichen Dickdarmerkrankungen (Morbus Crohn und Collitis ulcerosa) treten auch sehr viele Beschwerden in Folge einer Resorptionsschwierigkeit aus dem Dünndarm auf", warnt der ärztliche Direktor des Krankenhauses Freistadt, Primar Hofrat Josef Friedrich Hofer.
Wenn im Magen Reizungen der Schleimhaut auftreten, äußert sich das sehr häufig in Sodbrennen und Aufstoßen und Völlegefühl. Außerdem gibt es Beschwerdebilder, die durch das Unvermögen der Nahrungsaufnahme in das Blut (Resorption) bedingt sind. Für jedes unserer Hauptnahrungsmittel, wie Zucker, Eiweiß und Fette sind andere Abbaumechanismen mit anderen Fermenten notwendig. Primar Hofer: "In der letzten Zeit haben wir die Erfahrung gemacht, dass häufig Patienten zu uns kommen mit Blähungen und kurzzeitigen Durchfällen nach Genuss von handelsüblichen Speisen. Man kann in diesen Speisen sehr oft Sorbit nachweisen, welches den Lebensmitteln als Süßstoff beigemischt ist und wofür wir in unserem Körper keine Abbaumöglichkeit haben. Vor allem in Diabetikerprodukten sind solche Süßstoffe als Zuckeraustauschstoffe enthalten."
Eine weitaus häufigere Erkrankung ist die Lactose-Intoleranz, wobei der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker bei verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Laktase nicht verdaut werden kann. Auch hier gibt es die typischen Symptome von Blähungen, Bauchkrämpfen, Übelkeit bis Durchfällen, aber auch nebenbei noch Müdigkeit, Gliederschmerzen, oftmals auch Kopfschmerzen und Nervosität. Neben diesen mehr oder minder auf Zuckerprodukte konzentrierten Erkrankungen gibt es auch eine solche, welche auf Eiweiß bezogen ist, nämlich auf die in den Getreidesorten enthaltenen Klebereiweiß (Gluten). Durch eine Überempfindlichkeit gegenüber Gluten, ein Eiweißgemisch, das in Getreidesorten von Weizen, Roggen oder Gerste vorkommt, kann es zu einer allergischen Reaktion in der Dünndarmschleimhaut kommen. Die Krankheit wird als Zöliakie bezeichnet.
An all diese Möglichkeiten muss man denken, wenn Beschwerden auftreten. Die exakte Diagnose eines Arztes ist unerlässlich. Im Wesentlichen sind es Magen- und Dünndarmspiegelung mit Probenentnahmen, Labortests aus dem Blut sowie H2-Atemtests.
Primar Hofer: "Ich glaube, dass man in Zukunft vermehrt auf dieses Beschwerdebild eingehen wird müssen, zumal unsere Ernährungsgewohnheiten sich verändert haben, wir im Stande sind aus vielen fernen Ländern Nahrungsmittel zu beziehen und zunehmend mehr künstliche Süßstoffe in die Nahrungsmittel einfließen werden. Nach meiner Beobachtung nimmt das Beschwerdebild deutlich zu. Es bleibt uns aber auch die Möglichkeit, in zunehmenden Maß eine sehr gute Diagnostik voranzutreiben, sodass wir durch Beratungen in der Nahrungsaufnahme sehr gute Dienste für den Patienten leisten können."

Bauchschmerzen sollte man unbedingt abklären lassen. | Foto: Ana Blazic Pavlovic-Fotolia
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