Verein Immanuel
Wertvolle Arbeit für die Region
Der Verein Immanuel mit Sitz in Schönau kümmert sich darum, dass benachteiligte Menschen wohnortnahe Jobs bekommen.
UNTERWEISSENBACH, SCHÖNAU. Der Verein Immanuel mit Sitz in Schönau hat es sich zur gesellschaftlichen und sozialpolitischen Aufgabe gemacht, Menschen mit psychosozialen Problemen zu unterstützen. Konkret setzen sich Projektleiterin Theodora Eichinger und Projektkoordinator Reinhard Riegler dafür ein, dass benachteiligte Mitmenschen aus der Region Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes bekommen.
Einer der Ersten, der von Immanuel profitiert hat, ist Roland Pilz. Der 38-jährige Königswiesener ist seit Mai 2006 bei der Firma Buchner in Unterweißenbach beschäftigt. "Die Arbeit macht unglaublich viel Spaß und ich habe lauter super Kollegen", sagt Pilz, der nicht nur stolz auf seinen Job schaut, sondern auch bestens im Betrieb integriert ist. "Roland arbeitet seit 15 Jahren bei uns im Betrieb und er wird von allen Kollegen für seine freundliche und hilfsbereite Art geschätzt", sagt Firmenchef Christian Buchner. Er betont, dass ihm soziales Engagement eine Herzensangelegenheit sei. Der Verein Immanuel leiste unglaublich wertvolle Arbeit.
Roland Pilz hat aufgrund seiner Entwicklungsverzögerung keinen Schulabschluss. Er verbrachte etliche Jahre zu Hause, ehe sein Umfeld auf den Verein Immanuel aufmerksam wurde. Die Firma Buchner hat ihm auf Vermittlung des Sozialvereins aus Schönau gleich eine Chance gegeben. "Wer weiß, vielleicht würde Roland heute noch daheim sein", gibt Projektleiterin Eichinger zu bedenken.
Insgesamt betreut und begleitet Immanuel derzeit 75 Kunden, 40 davon haben bereits einen fixen Job, bei 35 läuft die Arbeitssuche noch. "Wir haben es mit Menschen zu tun, die oft ein ganzes Bündel an Problemen mit sich herumschleppen", sagt Eichinger. Kein Geld, keine adäquate Wohnung, Sucht. Eines ist allen gemein: Sie haben eine medizinische Diagnose. Das Spektrum reicht von Borderline über Schizophrenie bis hin zu bipolaren Störungen, was früher als manisch-depressiv bezeichnet wurde.
Was Eichinger traurig stimmt: Der Geldgeber des Vereins Immanuel, das Land Oberösterreich, erkennt seit rund zwei Jahren bestimmte Krankheitsbilder nicht mehr an. Wessen Intelligenz gemindert oder wessen Entwicklung verzögert ist, kann nicht mehr auf die Hilfe von Immanuel bauen. Erfolgsstorys wie jene von Roland Pilz sind somit nicht mehr möglich.
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Musikkabarett auf der Burg Prandegg
SCHÖNAU. Immanuel wird von der Sozialabteilung des Landes OÖ finanziert. Um Erlöse für zusätzliche Angebote – beispielsweise im Freizeitbereich – zu erzielen, veranstaltet der Sozialverein ab und zu Benefiz-Events. Das nächste steht am Freitag, 20. August, 19 Uhr, in der Burgarena der Ruine Prandegg auf dem Programm. Zu Gast ist der mehrfach ausgezeichnete Innviertler Kabarettist Peter Gahleitner mit seinem Programm "Einfach aus’m Leben – Ehe-Geschichten und andere Katastrophen". Musikalisch begleitet wird Gahleitner von Marlene Schaumberger aus Freistadt.
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Immanuel macht alle zu Gewinnern
(Kommentar)
Sie finden Jobs in der Landwirtschaft, im Einzelhandel, im Büro, im Gastgewerbe oder im Holzbau. Der Verein Immanuel eröffnet Menschen mit psychosozialen Problemen seit 16 Jahren völlig neue Perspektiven. Anstatt tatenlos daheim herumzusitzen und sozial möglicherweise zu verwahrlosen, können sie ihre Fähigkeiten am Arbeitsmarkt einsetzen. Unternehmen wie Holzbau Buchner in Unterweißenbach ist gar nicht genug zu danken, dass sie Menschen, die es ohnehin nicht einfach im Leben haben, diese einmalige Chance geben. Gewinner sind nicht nur die Kunden von Immanuel, sondern auch die Betriebe und deren Mitarbeiter. Die soziale Kompetenz wird schließlich bei allen Beteiligten gefördert. Vom volkswirtschaftlichen Aspekt her profitiert – durch die österreichweit übrigens einzigartige Einrichtung – die ganze Gesellschaft.
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