Hannes Heide
Wirtschaft im Bezirk Freistadt profitiert massiv von EU

- Von links: Hannes Heide, Christian Gratzl
- Foto: SPÖ
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FREISTADT. "Die EU tut sich schwer, eigene Erfolge in der Öffentlichkeit zu vermarkten", sagt der Europa-Abgeordnete Hannes Heide (SPÖ). Der ehemalige Bürgermeister von Bad Ischl ist anlässlich der bevorstehenden Europawahl am 9. Juni auf Informationstour durch die oberösterreichischen Bezirke. Heute, Donnerstag, 8. Februar, stattete er Freistadt einen Besuch ab. Mit im Gepäck hatte Heide eine umfangreiche Liste über EU-geförderte Projekte ("Efre"– Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Bezirk Freistadt. Darauf befinden sich unter anderem eine thermische Gebäudesanierung bei der Josef Rotschne KG, eine Flaschenabfüllanlage inklusive Nebenanlagen für die Braucommune Freistadt und die Errichtung einer Betriebsstätte für die Kreisel Electric GmbH. Die Herbert Handlos GmbH profitierte gleich dreifach von der EU: Gefördert wurde die Errichtung eines Sägewerks zur effizienten Schnittholzversorgung, die Errichtung einer Produktionsanlage für Konstruktionsvollholz sowie die Erweiterung des Lagerplatzes inklusive E-Stapler.
Nur 42 Prozent sind dezidiert für die EU
Solche Dinge müssten laut Heide vielmehr unters Volk gebracht werden, dann würde vermutlich auch die EU-Skepsis im Land sinken. Derzeit gibt es in Österreich nur eine 42-prozentige Zustimmung zur Europäischen Union, 22 Prozent lehnen sie ab und 36 Prozent sind unentschlossen. Könnte es in Österreich analog zum Brexit zu einem Öxit kommen? "In der derzeitigen Situation würde ich keine Garantie abgeben, dass eine Befragung positiv ausginge. Aufgrund der Dynamik und Emotionalisierung des Themas könnte die Stimmung durchaus kippen." Er warnt eindringlich vor einem Ausstieg aus der EU: "In Großbritannien sieht man die negativen Folgen des Brexit: Die Wirtschaft geht nach unten und das Gesundheitssystem bricht zusammen."
EU steckt auch im Reparaturbonus
Auch Freistadts Bürgermeister Christian Gratzl versteht sich als überzeugter Europäer. "Die EU tut Gutes, aber spricht zu wenig darüber." Wenn er am Stammtisch mit EU-Skeptikern sitzt, bemüht er sich, mit Argumenten dagegenzuhalten. "Man sieht leider, was in einem großen Land wie Großbritannien passiert. Wo wäre erst das kleine Österreich ohne die EU?" Heide betont, dass es im Bezirk Freistadt mit dem Mühlviertler Kernland und der Mühlviertler Alm zwei Leader-Regionen gibt, die großartige Arbeit leisten und viel Geld für interessante und nachhaltige Projekte an Land ziehen. "Aber wer weiß zum Beispiel, dass in Maßnahmen wie Heizungstausch, Reparaturbonus oder Primärversorgungseinheiten auch EU-Gelder stecken?" Hier habe die Europäische Union großen Nachholbedarf in der positiven öffentlichen Darstellung.




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