Wolf dürfte wieder zugeschlagen haben
UNTERWEISSENBACH. Die Wildschadensberatung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich wurde am Donnerstag, 12. Juli, erneut zu einem wahrscheinlichen Wolfsangriff gerufen.
Als der Landwirt Manuel P. von der Arbeit heimkam, machte er eine traurige Entdeckung: Eines seiner trächtigen Schafe wies eine klaffende Fleischwunde an der Flanke auf. Seine Vermutung fiel direkt auf den Wolf. Umgehend verständigte der Landwirt einen Tierarzt, der aufgrund der Schwere der Verletzung zur Notschlachtung riet. Der Wildschadensberater der Landwirtschaftskammer sicherte gemeinsam mit dem zuständigen Referenten des Landes Oberösterreich DNA-Spuren, um den vermuteten Wolfsangriff eindeutig nachzuweisen.
Für den Landwirt kommt erschwerend hinzu, dass der Angriff in unmittelbarer Nähe zum Haus geschah. Der Wolf muss den elektrifizierten Schafzaun übersprungen haben, dies zeigen eindeutige Spuren entlang des Stallgebäudes und rund um das Wohnhaus. "Zusätzlich fanden sich noch einige Pfotenabdrücke auf einem nahegelegenen Reitplatz, die sehr wahrscheinlich von einem Wolf stammen – Abfolge und Größe sprechen dafür", sagt der Wildschadensberater.
Die Landwirtschaftskammer bekräftigt ihre Forderungen nach einer wildökologischen Raumplanung und gezielten Bewirtschaftung des Wolfes. Nutztierrisse müssten verhindert werden. „Wir fordern dringend ein adäquates Bestandsmanagement, um landwirtschaftliche Nutztiere zu schützen und weitere Schäden einzudämmen", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker. "Die Fälle häufen sich, die Notwendigkeit nach solidem Wolf-Management sollte politisch Priorität haben. Es braucht umgehend eine Änderung der EU-Rechtsnormen, um eine praxistaugliche Ko-Existenz von Wolf und Nutztier zu ermöglichen."
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