Rauchfangkehrer haben eine Chefin
FREISTADT. FREISTADT. Eine, die sogar in einer bisherigen Männerdomäne den Betrieb exzellent führt, ist Marion Müller. Sie arbeitete als Diplomingenieurin der Lebensmittel- und Biotechnologie vier Jahre lang für einen französischen Konzern in Tschechien als Produktentwicklerin und Qualitätsmanagerin. „Nach der Geburt meiner beiden Söhne wurde mir aber bewusst, dass eine weitere Karriere nur auf Kosten der Familie möglich wäre. Die Übernahme des väterlichen Betriebs ermöglichte mir eine freiere Zeiteinteilung“, so Müller. Eine lange Familientradition (vier Generationen, seit zirka 1880) als Rauchfangkehrer weiterführen zu können, motivierte Marion Müller zusätzlich zum Einstieg in die Rauchfangkehrerbranche.
Zusammenhelfen ist wichtig
Ohne die Unterstützung meiner Eltern könnte ich mein Unternehmen nicht führen", so Marion Müller: "Mein Vater hilft noch immer fleißig. Seit zwei Wochen habe ich auch eine neue Mitarbeiterin im Büro, die sehr bald eine zusätzliche Entlastung bringen wird. Auch meine beiden Söhne Gregor und Erik besuchen bereits die Oberstufe und sind schon relativ selbstständig."
Trotz straffem Zeitplan ist Marion Müller sehr innovativ: "Sie absolvierte die Meisterprüfung und wurde 2010 zur Bezirksobermeisterin gewählt. Seit ein paar Jahren ist sie als einzige Frau im technischen Ausschuß tätig. "Als zusätzliches Geschäftsfeld biete ich seit ein paar Jahren auch die Erstellung von Energieausweisen an. Dabei kommt mir meine Ausbildung als Energieberaterin zugute. Durch die Verschärfung und Novelierung des Energieausweisvorlagegesetzes habe ich auch eine gute Auftragslage und eine interessante Betätigung!" Das Engagement gibt ihr recht: Vor einigen Jahren wurden Rauchfangkehrerbetriebe in Oberösterreich Iso- und Umwelt-zertifiziert, darunter auch der Betrieb Müller. Derzeit arbeiten im Betrieb vier Rauchfangkehrer und wie schon erwähnt halbtags eine Büroangestellte.
"Besonders wichtig sind Umweltschutz und die Aufrechterhaltung meines Berufsstandes, besonders durch ausreichende Lehrlingsausbildung und ständige Weiterbildung." Vor drei Jahren wurde die engagierte Geschäftsführerin des Freistädter Rauchfangkehrerunternehmens dafür sogar von "Frau in der Wirtschaft" als „Unternehmerin des Monats“ ausgezeichnet.
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