App aus dem Mühlviertel unterstützt Blasmusiker
PIERBACH, HAGENBERG. Heinrich Huber ist seit 40 Jahren aktiver Blasmusiker, hatte als Kind jedoch nicht die Möglichkeit, eine Musikschule zu besuchen. 2015 entschloss er sich dazu, dies nachzuholen und nahm Klarinetten-Unterricht. Zuhause übte er brav, jedoch lernte er Passagen immer wieder falsch ein, was für ihn sehr frustrierend war. So begab er sich auf die Suche nach einer Software, die ihn beim Proben unterstützen könnte, wurde allerdings nicht fündig. „Eine riesige Marktlücke!“, dachte er und beschloss kurzerhand, gemeinsam mit seinem Sohn Christoph, Absolvent der FH Oberösterreich (Campus Hagenberg), und zwei weiteren Pierbacher Blasmusikern und Entwicklern eine eigene App zu kreieren: Seit April gibt es die tonestro-App nun kostenlos für Android und iOS.
Sechs Blasinstrumente unterstützt die App derzeit. Sechs weitere sowie jede Menge neue Stücke und Features werden folgen. „Die App ist die ideale Ergänzung zur Musikschule und optimal für Wiedereinsteiger. Der perfekte ‚Übungsort’, der es ermöglicht, beim Spielen sofort Feedback zu erhalten“, erklärt tonestro-Geschäftsführer Heinrich Huber. Kurz nach der Veröffentlichung ging es für die vier Mühlviertler zur größten Musikmesse nach Frankfurt, wo sie tonestro präsentierten. „Wir haben sehr gutes Feedback erhalten. Die Besucher haben regelrecht gestaunt, was in diesem Bereich möglich ist. Vor allem dass die App bei Musiklehrern so gut ankommt, freut uns sehr“, sagt Entwickler Christoph Huber.
Mehr als 200 Musikstücke aus den verschiedensten Genres stehen pro Instrument zur Verfügung. Man kann das Tempo anpassen, einzelne Sequenzen in einer Schleife immer wieder üben und erhält sofort ehrliches Feedback hinsichtlich Fehler, Rhythmus oder Intonation. Zusätzlich gibt es einen Wettbewerbs-Modus, bei dem die User verschiedene Levels erspielen müssen, sich mit Freunden messen und ihre Erfolge auf ihrem Profil teilen können. „Der Vernetzungsgedanke ist uns besonders wichtig. Wir wollten mit tonestro die Blasmusik ins digitale Zeitalter holen und mithilfe von Smartphone und Social Media eine Community bilden, die sich austauschen kann. Die App ist eine gute Möglichkeit, mit Spaß und Leichtigkeit seine Fähigkeiten zu verbessern und Freude an der Musik zu haben“, sagt der 51-jährige Unternehmer.
TEXT: Lisa Klein
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