Bad Zell arbeitet Geschichte künstlerisch auf

Von links: Gottfried Fürst, Elisabeth Neulinger, Horst Populorum. | Foto: Sebastian Fröhlich
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BAD ZELL. Es ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Marktgemeinde Bad Zell: Im November 1730 verurteilte das Landgericht Prandegg in Zellhof Magdalena Grillenberger, Bäuerin am Wagenlehnergut in Aich, zum Tode. Unvorstellbare Dinge warf man der 64-Jährigen vor: Mit ihren Hexenkünsten soll sie fremde Kühe ausgemolken oder mit dem Teufel getanzt haben. Absurde Vorwürfe, die die Bäuerin unter den Schmerzen der Folter tatsächlich gestand. Kurz nach der Urteilsverhängung wurde sie vermutlich beim Schloss Zellhof hingerichtet. Und als wäre das nicht tragisch genug: Ihre eigene Enkelin Sibilla hatte sie ans Gericht ausgeliefert.

Nicht im finsteren Mittelalter, sondern an der Schwelle zur Aufklärung kam es zu diesem entsetzlichen Prozess. Er kostete die Bäuerin und fast ihre gesamte Familie das Leben. Wie konnte es dazu kommen? Welche Rolle spielten der Klerus und der Adel? Wer waren die tatsächlichen Hexenmacher? Diesen Fragen ging der Autor und Regisseur Wolfgang Aistleitner aus Waxenberg, pensionierter Richter und Schauspieler, in seinem Stück „Die Hexenmacher. Eine Familienausrottung“ nach. Die Idee dazu stammt von der Bad Zeller Autorin Zita Eder. Das Schauspiel ist keine historische Abhandlung. Es versucht, eine Antwort zu geben, wie das Ganze geschehen konnte. Als Quelle für die Schilderung des eigentlichen Prozessgeschehens dienen die historischen Gerichtsakten und Verhörprotokolle.

Gespielt wird das Stück, das am 21. September 2018 in der Theaterhalle zu Zellhof seine Premiere feiert, in unmittelbarer Nähe zur Richtstätte, wo einst der Scheiterhaufen brannte. Mehr als 100 Leute aus Bad Zell wirken bei diesem Großprojekt unter der Leitung von Hans Hinterreiter, Martina Fröhlich und Bruno Peböck mit. Musikalisch begleitet werden die Aufführungen von einem Theaterchor und einem musikalischen Ensemble.

Die Hexenmacher

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