Künstler Herbert Friedl verstorben

Herbert Friedl | Foto: Diözese Linz/Appenzeller
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PREGARTEN. Der Pregartner Künstler Herbert Friedl, der zahlreiche Sakralräume in Oberösterreich gestaltete, ist am Freitag, 27. Juli, im 76. Lebensjahr verstorben. Das Requiem für Professor Friedl wird am Mittwoch, 1. August, 14.30 Uhr, in der Stadtpfarrkirche St. Anna in Pregarten gefeiert.

Herbert Friedl war Maler, Grafiker, Raum- und Objektgestalter. Er wurde 1942 in Unterweitersdorf geboren und stammt aus einer Arbeiterfamilie bäuerlicher Herkunft. Nach Abschluss einer Tischlerlehre absolvierte er die Höhere Technische Bundeslehranstalt Linz (Abteilung Grafik-Design). Er war Gasthörer an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und nahm an internationalen Künstlersymposien und Sommerakademien teil.

Seit 1978 war Friedl freischaffend tätig. Der Künstler lebte und arbeitete in Pregarten und Linz. Einen Schwerpunkt in seinem Schaffen nahm die Druckgrafik ein. Friedls Engagement für die Würde des Menschen ließ ihn auf die bedrückende Nähe des ehemaligen KZ-Lagers Mauthausen und die dortigen grausamen Geschehnisse bildnerisch reagieren. In mehreren grafischen Zyklen versuchte er, auf existentielle Fragen des menschlichen Daseins zu antworten.

Herbert Friedl gestaltete zahlreiche Sakralräume, Meditationsräume, Gedenkstätten, Kreuze und Kreuzwege. So zeichnete er in Oberösterreich unter anderem für die Jägerstätter-Stele im Linzer Mariendom, für die Kirchen- und Altarraumgestaltung in Ebensee, in der Minoritenkirche Linz und in der Solarcity Linz sowie für den Kreuzweg in Pregarten verantwortlich.

Viele Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland trugen Friedls Handschrift. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei Künstlerwettbewerben. Seine Werke befinden sich in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen. 2005 wurde Friedl zum Professor h. c. ernannt.

Friedl war auch der erste Künstler in Oberösterreich, der sich mit dem Thema der nationalsozialistischen Vergangenheit konkret auseinandersetzte: Er verlieh dem Schrecken der NS-Herrschaft bildnerischen Ausdruck, wo die Worte fehlten. Ein aktuelles Werk Friedls: ein Mahnmal für die Opfer der „Mühlviertler Menschenjagd“ am Kalvarienberg in Wartberg ob der Aist, das im November 2015 enthüllt und gesegnet wurde.

Scheuwimmer: "Friedl gab Vergessen keine Chance"

Pregartens Bürgermeister Anton Scheuwimmer bezeichnet Herbert Friedl, Ehrenbürger der Stadt, als außergewöhnliche Persönlichkeit. "Alles, was er durch die verschiedensten Techniken zum Ausdruck brachte, war von handwerklicher Meisterklasse und inhaltlicher Brillanz. Begeistert hat mich vor allem der Mensch Herbert Friedl: bescheiden und einfach im Umgang, war er stets Berater und Gesprächspartner. Mit großer Hingabe widmete er sich schwierigen Themen, um dem Vergessen keine Chance zu geben", sagt Scheuwimmer.

Herbert Friedl | Foto: Diözese Linz/Appenzeller
Herbert Friedl (l.) mit Bischof Manfred Scheuer. | Foto: Diözese Linz/Appenzeller
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