Vom Steffln und der Habergeiß

Rudolf Wagner ist leidenschaftlicher Ahnenforscher und weiß viel über früher zu erzählen. | Foto: BRS
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SANDL. „Derjenige, der am Silvestertag als letzter aufgestanden ist, wurde den ganzen Tag als „Süvest im Heanest“ (Silvester im Hühnernest) gehänselt“, schmunzelt Wagner und muss dabei an seine eigene Kindheit denken. „Die meisten alten Bräuche haben sich nach dem Krieg aufgehört“, so Rudolf Wagner aus Sandl. Der 80-Jährige kennt noch viele der Traditionen aus längst vergangenen Zeiten.
In der Silvesternacht soll keine Wäsche zum Trocknen aufgehängt sein, heißt es zumindest. Aber warum eigentlich? Weil die Habergeiß die Wäsche zerfetzt und Unheil über das ganze Haus bringt. Die Habergeiß sei ein Geißbock auf drei Beinen mit Pferdehufen und glühenden Augen. Sie duldet keine Unordnung. Die „Wilde Jagd“ samt Habergeiß is, so die Überlieferung, in den Rauhnächten um Weihnachten und Neujahr unterwegs.
Ähnlich gefürchtet wie die „Wilde Jagd“ ist die Perchtmutter. Auch sie schleicht in der finsteren Zeit rund um die Häuser. Wenn sie kommt, muss die Tenne (der Stadl) sauber gekehrt sein. Um die Perchtmutter gnädig zu stimmen, stellt die Hausfrau einen Teller frischer Krapfen in den Stadl.
Ebenfalls ein typischer Sandler Brauch war das Steffln. Am Stefanietag ging man mit Hafer gefüllten Taschen ins Wirtshaus. Wahrscheinlich in Gedenken an Märtyrer Stefanus, der gesteinigt wurde, bewarfen sich die Gäste mit Haferkörnern. „Da hatte jeder den Bierdeckel auf seinem Glas, damit nichts reinfiel. Dann wurde auch noch getanzt und der Hafer zertreten. Ausgschaut hat es in den Wirtsstubn“, erzählt Wagner. Wahrscheinlich ein Grund, warum sich Ende der Achtziger leider auch dieser Brauch aufgehört hat.

Rudolf Wagner ist leidenschaftlicher Ahnenforscher und weiß viel über früher zu erzählen. | Foto: BRS
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