Flugrettung in der Nacht

Mein Bezirk 2020: Spital, Notarzt, Rettungshubschrauber und kurze Rettungswege waren die Themen.

BEZIRK. Eine illustre Runde wurde von den Bezirksblättern aufs Podium des Weydner Wirtshauses in Oberweiden geladen, um die heißen Eisen des regionalen Gesundheitswesens zu diskutieren. Otmar Lutzky, Rotkreuz-Chef von Gänserndorf, Gerhard Schuster, Notfallsanitäter, Berndt Schreiner, Notarzt, Elke Ledl vom NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, Abgeordneter René Lobner und Jürgen Tiefenbacher, Regionalmanager der NÖ Landesklinikenholding, stellten sich den Fragen der Redaktion und des Publikums.

Kein Spital, mehr Kooperation
Die Forderung nach einem eigenen Spital in Gänserndorf wird sich in naher Zukunft nicht erfüllen. Bürgermeister René Lobner sieht den Bezirk mit den Spitälern in Mistelbach und Hainburg aber gut versorgt: "Die Tagesklinik mit dem 24-Stunden-Betrieb ist zeitgemäß, ich möchte den Fokus auf den Ausbau des Leistungsspektrums und grenzüberschreitende medizinische Versorgung legen." Elke Ledl vom Land NÖ betreut bereits ein erfolgreiches Projekt zwischen Gmünd und Budweis und will diese Kooperation auch mit Hainburg und Bratislava aufbauen.
Kritik herrscht beim Notarztstützpunkt Groß-Enzersdorf, dieser sei zu wenig zentral und zu nah bei Wien. Notarzt Berndt Schreiner: "Um den Bezirk optimal zu versorgen, muss der Notarztstützpunkt zentraler werden. Mehr Standorte zu fordern ist aufgrund des Personalmangels nicht durchführbar, denn der Arzt ist Mangelware."
Um Notfälle optimal zu versorgen, fordert Ärztevertreter Peter Kozlowsky den Notarzthubschrauber auch in der Nacht: "Wir können Kriege bei Nacht fliegen, aber mit dem Hubschrauber Patienten holen können wir nicht?" Notfallsanitäter Gerhard Schuster bestätigt, dass bereits ein Probebetrieb für den Nachtflug geplant ist.
Abgeordneter René Lobner will einen runden Tisch mit Experten installieren, die das Thema Gesundheitsversorgung im Bezirk bearbeiten werden.