Spannberg anno dazumal (14) Das Schneiderkreuz
Einige werden sich jetzt fragen, was eine Feldkapelle, die in Prottes steht, mit Spannberg zu tun hat? Dazu muss man auf das Jahr 1713 zurückblicken, als die Pest im Weinviertel wütete. Auch Prottes wurde von der Seuche nicht verschont. Rund 70 Bewohner fielen der Epidemie zum Opfer. Aus Spannberg wurde daher ein Bader (Arzt) zu Hilfe gerufen, der dann selbst an dieser Krankheit verstorben ist.
In der Chronik von Prottes
(Hrsg. Marktgemeinde Prottes / Manfred Grünwald 2015)
ist dazu eine Sage zu lesen:
"Es war einmal in Prottes die Pest. Da rief man einen Bader [Arzt] aus dem benachbarten Spannberg zur Hilfe, der Schneider hieß. Als er wieder nach Hause ging, fiel dichter Nebel ein, und er verirrte sich. Da stürzte er in eine Mulde und war tot. Der Frühling kam und Leute gingen wieder in ihre Weinberge. Sie fanden den toten Mann und begruben ihn auf dem nahen Hügel. Heute erhebt sich über seinem Grabe eine Kapelle."
(Nachsatz des Herausgeber: Die Annahme, dass der Arzt sich 1713 bei der Bekämpfung der Pest mit der Seuche angesteckt hat und auf seinem Wunsch hin auf der Anhöhe begraben wurde, ist wahrscheinlicher).
Siehe auch: Gedenkfeier beim „Schneiderkreuz“
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