Gailtal
Die Bienen und Wespen sind im Anflug
Was ein Wespen- oder Bienenstich für den Körper bedeutet und ab wann man von einer allergischen Reaktion spricht, erklärt Hautarzt Alexander Rexeisen.
Mit den warmen Temperaturen steigt bei vielen auch wieder die Laune. Einen Nachteil hat der Sommer aber: Die Insekten, wie beispielsweise Bienen und vor allem Wespen, sind wieder unterwegs. Da kann es schon mal dazu kommen, dass man gestochen wird. Die Stelle des Stiches schwillt meistens an und das ist mit Juckreiz und Schmerzen verbunden. „Das Anschwellen ist eigentlich etwas Positives. Durch den Stich und das Gift, das dadurch in den Körper gelangt, wird ein Gewebsreiz gesetzt. Der Körper und das Immunsystem reagieren darauf. Dabei werden die Gefäße an dieser Stelle erweitert und durchlässiger und dadurch schwillt die Stelle an“, erklärt Alexander Rexeisen, Hautarzt in Hermagor. Die Flüssigkeit, die dabei ins Gewebe austritt, ist die Voraussetzung dafür, dass die Immunzellen das Gift aufnehmen und unschädlich machen können. Für den Körper macht es dabei keinen Unterschied, ob eine Biene, eine Wespe oder ein anderes Insekt zusticht.
Starke Reaktion
Doch nicht jede Schwellung ist gleich eine allergische Reaktion. Jede lokale Schwellung ist eine normale Reaktion, wobei die Stärke der Schwellung unterschiedlich sein kann. Gerade Allergiker, die nicht auf Insektengift, sondern auf Pollen oder Ähnliches allergisch sind, reagieren oft sehr stark, da das Immunsystem aktionsbereiter ist“, so Rexeisen. Die Schwellung hängt auch vom Ort des Stiches ab: Bei weichem Gewebe wie rund ums Auge schwillt es stärker an als beispielsweise an der Hand.
Verschiedene Hausmittel
Gegen Stiche einer Biene oder einer Wespe gibt es viele verschiedene Hausmittel. „Besonders gut ist Kälte, weil sie den Juckreiz etwas bremst und auch die überschüssige Gewebsreaktion stoppt. Das ist die beste und sinnvollste Ersttherapie“, gibt der Hautarzt als Tipp mit. In weiterer Folge gibt es auch Salben wie beispielsweise Antihistamingele. Die Wirkung dieser Salben ist aber moderat. Am besten hilft eine kortisonhaltige Creme, da sie den Juckreiz lindert und die Schwellung bremst. „Wenn man eine kortisonhaltige Salbe für zwei, drei Tage im Bereich des Stiches aufträgt, ist sie auch völlig ungefährlich und mit keinen Nebenwirkungen verbunden“, erklärt der Arzt.
Arztbesuch
Oft kann es bei einem Stich zu sehr starken Reaktionen kommen. Den Arzt muss man dabei aber nicht gleich aufsuchen. Sollten die betroffenen Personen aber ein starkes Hitzegefühl entwickeln, Fieber und auch starke Schmerzen haben, ist der Weg zum Arzt der richtige. „In solchen Fällen kann es sein, dass eine bakterielle Entzündung hinzugekommen ist. Dann kann es sein, dass man unter Umständen mit Antibiotikum behandelt werden muss. Es könnte in solchen Fällen auch sein, dass sich eine Lymphentzündung entwickelt. Das erkennt man daran, dass sich rote Streifen bilden. Diese müssen auch ärztlich behandelt werden“, weiß Rexeisen.
Allergische Reaktion
Auch bei einer allergischen Reaktion bleibt der Arztbesuch nicht aus. Doch wie erkennt man nun eine allergische Reaktion? „Bei einer allergischen Reaktion hat man systemische Symptome, das heißt, wenn sie nicht nur den Ort des Stiches betreffen, sondern den ganzen Körper. Eine bekannte Form einer allergischen Reaktion ist beispielsweise der Nesselausschlag. Dabei bekommt man am ganzen Körper juckende Quaddeln“, so der Arzt. Der nächste Schritt ist eine Schwellung im Hals und Atemnot, Kreislaufprobleme und Sehschwäche. Die schlimmste Situation wäre ein Kreislaufzusammenbruch. Dann ist es wichtig, dass man zum Arzt geht, alles abklären lässt und im Fall des Falles die richtige Behandlung bekommt.
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