120 Unfälle auf der Piste

Das Nassfeld wird von der Polizeiinspektion in
Hermagor überwacht: 120 Skiunfälle müssen pro Saison erhoben werden.

Hermagor. Obwohl die Polizeiinspektion Hermagor die größte Dienststelle im Gailtal ist, sind die Beamten eng in die Gesellschaft des Bezirkes eingebunden: „So etwas wie Anonymität gibt es bei uns nicht. Jeder kennt jeden“, weiß der stellvertretende Kommandant Abteilungsinspektor Peter Allmaier. „Wir haben sicher mehr Kontakt mit der Bevölkerung als es beispielsweise bei den Kollegen in den Ballungszentren wie Villach oder Klagenfurt der Fall ist.“
Kinder werden von klein auf begleitet – sei es durch Vorträge und Präventionsarbeit in den Kindergärten und Schulen – bis ins Berufsleben: „Die Polizei ist in der Region jene Organisation, die im Vergleich zu anderen Ämtern von jedem Bürger am häufigsten kontaktiert wird“, betont Allmaier.
Auf der Dienststelle in Hermagor sind unter Postenkommandanten Chefinspektor Franz Hold 24 Polizisten beschäftigt, darunter eine Beamtin: Monika Obernosterer kümmert sich neben dem allgemeinen Kriminaldienst auch um Sittlichkeitsdelikte, Jugendarbeit sowie Jugendschutzgesetzkontrollen und ist für die Vernehmung von weiblichen Opfern und Kindern zuständig. Im Winter wird das Team von drei weiteren Kollegen – aufgrund des starken Tourismus auf dem Nassfeld – unterstützt.

Koordination des Gailtales

Die Polizeiinspektion Hermagor übernimmt weiters die Aufgaben der Bezirksleitstelle (BLS): „Diese ist rund um die Uhr von zwei Beamten besetzt. Da sich die meisten Streifen im Außendienst befinden, werden alle Anrufe aus dem Bezirk bei uns entgegen genommen und an die entsprechende Stelle im Gailtal weitergeleitet“, erklärt Allmaier.

Verstärkte Präsenz auf Pisten

Eines der Haupteinsatz-Gebiete ist das Skigebiet Nassfeld: „Bis zu 15.000 Skifahrer bewegen sich täglich auf den Pisten, eine verstärkte Präsenz mit zwei Beamten ist daher erforderlich“, so Allmaier. Die Einsatzpalette ist vielseitig: Skiunfälle, Skidiebstähle (in dieser Saison gab es bereits 30), Lawinenabgänge sowie Suchaktionen nach Liftschluss stehen auf dem Programm: „Pro Saison ereignen sich über tausend Skiunfälle, 50 Prozent mit Pistenflucht. Rund 120 Skiunfälle davon müssen von der Polizei erhoben werden: Es wird abgeklärt, ob Fremdverschulden vorliegt.“
Auch die Straßenüberwachung wird im Tal groß geschrieben: Bei bis zu 5.000 Autos pro Tag, die ins Skigebiet anreisen, sind regelmäßige Kontrollen wichtig. „Verkehrsunfälle mit Personenschaden haben wir dennoch relativ wenige: 2009 gab es 31, heuer erst vier“, weiß Allmaier. Besonders stolz ist man auf die Schulwegsicherung: In den letzten 30 Jahren gab es keine verletzten Schüler auf dem Schutzweg."