Hermagor
Das Rote Kreuz ist unter neuer Führung
Elisabeth Wiedenig (32) aus Rattendorf ist die neue Geschäftsleiterin der Rotkreuz-Bezirksstelle Hermagor.
Frau Wiedenig, Sie sind seit 13. September im Amt. Was macht Sie für den Job geeignet?
ELISABETH WIEDENIG: Ich hätte mich nicht beworben, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich dazu fähig bin. Organisieren und delegieren liegt mir. Ich habe bereits bei diversen Vereinen Führungspositionen inne und bringe einiges an Erfahrung mit.
Freiwillige Rettungssanitäterin, Freiwilligenreferentin, Fachausbildungen als Führungskraft und Lehrbeauftragte Erste Hilfe und jetzt Bezirksgeschäftsleiterin. Sie sind beim Österreichischen Roten Kreuz kein Neuling und haben seit Eintritt 2019 eine steile Karriere hingelegt. Haben die Jahre im Rettungswesen Sie geprägt?
Ich bin schon immer ein hilfsbereiter Mensch gewesen. Durch den Rettungsdienst habe ich eine größere Grundzufriedenheit erfahren. Wenn man in einem Rettungsauto mitfährt und erlebt, welche Schicksale sich da auftun und wie schlecht es manchen Leuten geht, denkt man darüber nach, wie gut man es im Grunde hat. Mit den Jahren bin ich auch entspannter geworden und sehe vieles gelassener.
Was werden Ihre ersten Amtshandlungen sein?
Vorerst werde ich mir eine groben Überblick über alles verschaffen und mich dann Stück für Stück tiefer in die Materie einarbeiten, ganz nach dem Prinzip „Learning by doing“.
Ihre Führungsqualitäten?
Meine Direktheit und Ehrlichkeit. Ich bin ein "grader Michl“. Ich spreche auch Dinge an, die mitunter weniger angenehm sind. Auch das gehört dazu und ist wichtig, wenn man im Team arbeitet.
Als Leiterin präsentieren Sie die Geschäftsstelle nach innen und außen. Ihr Aufgabenfeld ist zweifelsohne umfangreich.
Als Geschäftsleiterin bin ich für alles verantwortlich, was auf der Bezirksstelle stattfindet. Darunter fallen der stetige Kontakt mit dem Landesverband, und der Landesrettungsstelle, die Pressearbeit, die Kontrolle der Dienstzeiten und der Finanzen, die Erstellung der Dienstpläne, Personalangelegenheiten, die Einteilung der Besetzung der Rettungsautos, die Koordination der Freiwilligendienste, Essen auf Rädern, die Team Tafel Österreich, Besuchsdienste und vieles mehr. Im Prinzip bin ich „Mädchen für alles“ – vom Rechnungschreiben bis zum Glühbirnewechseln.
Verraten Sie uns Ihre Ziele und Wünsche?
Mein Ziel: Ich will eine gute Führungskraft sein und die Arbeit meines Vorgängers Dittmar Michor bestens weiterführen. Die Freiwilligenarbeit ist mir noch immer wichtig und eine Herzensangelegenheit. Es wäre schön, wenn sich dahingehend Interessenten bei uns melden. Freiwillige können wir immer und überall brauchen.
Stichwort freiwillige Helfer: Warum sollte sich jemand für den Rettungsdienst entscheiden?
Ich bin der Meinung, jeder sollte der Gesellschaft etwas zurückgeben, in welcher Form auch immer. Für ein Sozialwesen wie das Rote Kreuz tätig zu sein gibt ein gutes Selbstwertgefühl und die Bestätigung, dass man gebraucht wird. Wir finden für jeden, der Teil unseres Teams werden möchte, den passenden Job – oder gemäß unserem Motto „Wir haben die passende Jacke für dich“.
So ein Vollzeitjob in dieser Position fordert. Wie verschaffen Sie sich einen Ausgleich?
Ich bin mit Leib und Seele Jägerin. Im örtlichen Jagdverein bin ich als Obfrau tätig und gehe als Aufsichtsjägerin meinen Aufgaben nach. Für Freunde und die Familie – vor allem meine drei Patenkinder – nehme ich mir immer gerne Zeit. Das ist mir wichtig.
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