Abwehrkämpferbund
Die Geschichte darf niemals vergessen werden

- Engagement: Manfred Mischelin möchte, dass jeder im Gailtal weiß, weshalb der 10. Oktober ein Feiertag ist.
- Foto: Schauerte
- hochgeladen von Nicole Schauerte
Der 10. Oktober, der Tag der Kärntner Volksabstimmung, jährt sich zum 100. Mal und ist denkwürdig, auch für den Kärntner Abwehrkämpferbund.
GAILTAL. Ein engagierter Bürger war Manfred Mischelin schon immer, sowohl politisch, als auch in seiner Heimatgemeinde St. Stefan im Gailtal. Auch für die Kärntner Geschichte interessierte sich der 60-Jährige sehr, als er 2018 zum Bezirksobmanns des Kärntner Abwehrkämpferbunds (KAB) in Hermagor gewählt wurde.
Gegen das Vergessen
"Es ist einfach wahnsinnig wichtig, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät," sagt der Infineon-Mitarbeiter mit Nachdruck. Wie viele der rund 360 Mitglieder im Bezirk bedauert auch der Obmann sehr, dass gerade die Jubiläumsfeierlichkeiten wegen der Corona-Pandemie nur in einer Sparversion durchgeführt werden können.
Wenige Zeitzeugen
Ganz ausfallen wird die Erinnerung an die Kärntner Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 und die vorherigen Ereignisse aber in keinem Bezirk. Hermagor ist einer der wenigen Bezirke, die zudem einen nahen Zeitzeugen haben, der sich mit 101 Jahren noch engagiert und Vorträge hält.
Mischelin setzt sich für Dialog und Miteinander ein. "Ich hoffe, dass der 10. Oktober in seiner Bedeutung auch weiter im Geschichtsunterricht der Schulen im Gailtal stattfindet und die Erinnerung so erhalten bleibt," sagt der Obmann.
Die Erinnerung lebt
Wichtige Kontakte sind für ihn auch die Zechburschenschaften und Trachtenvereine. "Eigentlich alle, die sich der Kärntner Tradition verpflichtet fühlen," erklärt Mischelin. Überhaupt ist er froh, dass die Erinnerung lebt und dass nicht nur in den Familien der früheren Abwehrkämpfer, die sich 1955 für die Gründung des Bundes stark gemacht haben. Die Öffnung des Verbands für Söhne und Töchter wurde damals bald in die Statuten übernommen. Heute ist der KAB für jeden offen.
ZUR SACHE
Der Kärntner Abwehrkämpferbund (KAB) wurde im Jahr 1955 auf Initiative von Rechtsanwalt Hans Pichs gegründet. Die obersten Ziele sind die Traditionspflege- und bewahrung. Dazu gibt es rund 7.500 Mitglieder in zehn Bezirken. Die Organisation Gailtal/Villach Land hat derzeit rund 360 Mitglieder, darunter einen 101-jährigen "Zeitzeugen", der immer noch mit Vorträge sein Wissen weitergibt. Landesobmann ist seit vielen Jahren Fritz Schretter, der für sein Engagement bereits vom Land Kärnten geehrt wurde. Ihm zu Ehren wurde dem Abwehrkämpferbund das Recht zur Führung des Kärntner Landeswappens verliehen.
Der 10. Oktober ist für den Abwehrkämpferbund ein wichtiger Feiertag. Jedes Jahr finden Gedenkveranstaltungen statt. Zum 10. Oktober 2020, dem 100. Jahrestag der Volksabstimmung, waren größere Feiern geplant, die jedoch coronabedingt an die aktuelle Situation angepasst werden mussten. In den Vorjahren fanden die Veranstaltungen für das Gailtal am Plöckenpass statt. Gefeiert wird stets am 9. Oktober. Im Oktober des Vorjahres reisten KAB-Vertreter um den ehemaligen Landtagsabgeordneten Fritz Schretter nach Straßburg ins Europa-Parlament. Dort stellten sie einen Film vor, der die Geschichte um den 10. Oktober darstellt.


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