Gitschtal
Eine Lehre macht Spaß
Johanna Stabentheiner ist Lehrling der Firma Malerei Wieser. Sie gab der Gailtaler WOCHE einen Einblick.
GITSCHTAL. Johanna Stabentheiner ist 23 Jahre alt und Lehrling der Firma Malerei Wieser im dritten Lehrjahr. „Ich habe zuerst die Matura in der HLW Hermagor absolviert. Im Abschlussjahr stand ich dann vor der großen Frage, was ich jetzt wirklich machen soll“, erzählt Stabentheiner.
Eines ihrer größten Interessen und Leidenschaften war und ist die Kunst. Für ein Kunststudium hat sie sich allerdings nicht interessiert, da sie nicht viele Möglichkeiten für einen Beruf nach dem Studium gesehen hat. „Meine Mama hat mich auf die Idee gebracht die Malerei Wieser mir mal anzusehen. Zuerst konnte ich mir das gar nicht vorstellen, da ich nicht gerne auf Auftrag zeichne. Ich hab mir dann aber doch alles mal genauer angesehen und vom Chef eine Führung bekommen. Schlussendlich hat es mich so sehr begeistert und das tut es immer noch“, meint die Auszubildende Stabentheiner.
Lehre beginnen
Leider konnte sie nicht gleich nach der Schule mit der Lehre beginnen, da Ernst Wieser, Geschäftsführer der Firma Malerei Wieser, keine Stelle für sie frei hatte. Sie musste warten, bis jemand aus der Kreativabteilung geht. „Das Warten konnte nur ein Jahr dauern, aber genauso gut zehn Jahre und mehr. Aber ich habe gewartet. Ich habe immer wieder mal angerufen, war wirklich nervig und lästig. Nach eineinhalb Jahren habe ich endlich die Zusage bekommen“, freut sich Stabentheiner.
Immer mehr Frauen üben den Beruf Maler aus. „Es ist zwar ein typisches Klischee, aber Frauen haben etwas mehr Feingefühl. Ich möchte nicht sagen, dass Männer kein Feingefühl haben, aber dennoch etwas weniger“, erklärt Stabentheiner. In der Firma Wieser ist die Geschlechterverteilung ziemlich ausgeglichen.
Trotz Matura
Stabentheiner selbst bezeichnet sich als „Alten Lehrling“. Viele Leute haben sie gefragt, warum sie trotz ihrer bestandenen Matura noch eine Lehre beginnen möchte. „Für mich war die Entscheidung eine Lehre zu beginnen die einzig richtige. Das Einzige, was mich etwas stört, ist die Berufsschule. Für die bin ich einfach ein 15-jähriger Lehrling. Dort wird alles so abgewertet. Das ist aber echt das Einzige, was mich stört“, erklärt die Auszubildende.
Für sie war die Lehre eine der besten Entscheidungen und sie würde nichts ändern, auch nicht wenn sie könnte. Einer der größten Pluspunkte in ihre Augen ist, dass sie selbstständig sein kann und nicht mehr von ihren Eltern abhängig ist. Stabentheiner sagt: „Als Tipp für Lehrstellensuchende kann ich nur mitgeben: Niemals aufgeben und hartnäckig bleiben. Wenn man etwas möchte, findet man auch einen Weg dorthin.“
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