Förolach
Eine Welle an Solidarität
Mit der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine kam auch eine große Welle der Solidarität der Bewohner.
FÖROLACH. Nach wie vor flüchten viele Bewohner der Ukraine in die Nachbargebiete. Im Gailtal haben auch schon einige Familien ein neues Zuhause gefunden. Durch eine Zufallsbekanntschaft und einige private Initiativen haben mittlerweile drei Familien aus der Ukraine in Förolach und Presseggen eine vorübergehende sichere Bleibe gefunden. Zwei Frauen mit insgesamt drei Kindern sind am 19. März im Pfarrhof Förolach untergekommen. Die Kinder befinden sich im Alter zwischen vier und 13 Jahren. Sie wurden gleich in das Leben integriert und besuchen mittlerweile den Kindergarten Presseggen und die Neue Mittelschule Hermagor. Eine der Frauen ist leider sehr krank und muss deshalb mehrmals wöchentlich zu einer Dialyse ins Krankenhaus nach Villach.
Drei Familien
Eine weitere Frau, die gemeinsam mit ihrem 12-jährigen Sohn ins Gailtal kam, ist in einer Ferienwohnung in Förolach untergekommen. Die dritte Familie, bestehend aus einer schwangeren Frau, ihrem Sohn und ihrer Mutter, hat in Presseggen bei einer Familie in der Wohnung den ersten Stock bezogen. Mit den Flüchtlingen aus der Ukraine kam auch eine riesige Solidaritätswelle: Fahrräder, Waschmaschinen, Elektrogeräte, Laptops, Bekleidung, Geschirr, Möbel und vieles mehr wurde von den Leuten rundherum sofort zur Verfügung gestellt. Viele Betriebe aus Hermagor haben sofort und selbstverständlich geholfen. Von einer Bäckerei wird laufend Gebäck zur Verfügung gestellt. Ein Elektrogeschäft überbrachte eine Waschmaschine und einen E-Herd und montierte diese auch. Diverse Lebensmittel wie Eier und Fleischwaren sowie Fahrradreparaturen und noch vieles mehr erwartete die Flüchtlinge. Die Tafel liefert sogar regelmäßig Essenspakete.
Schwierigkeiten
Anfangs gab es ein paar Verständigungsschwierigkeiten mit der ersten Familie, da sie weder Deutsch noch Englisch gesprochen haben. Als aber die weiteren zwei Familie nach Förolach gezogen sind, konnten sie alles ins Englische übersetzen. Mit Händen und Füßen und etwas slowenisch funktionierte die Verständigung aber schlussendlich doch. Zwei der Buben hatten in ihrer heimischen Schule sogar Deutschunterricht und sprachen deshalb etwas Deutsch, was natürlich ein großer Vorteil war.
Örtliche Bräuche
Die ukrainischen Familien besuchten sogar gemeinsam die Osterfeierlichkeiten und machten bei den örtlichen Bräuchen selbstverständlich und gerne mit. Bei der Palmweihe in Förolach waren alle drei Familien dabei und haben sogar selbst einen Palmbuschen nach örtlichem Brauch angefertigt. Die ukrainischen Farben waren das Symbol für den Frieden in der Ukraine. Alle Frauen bedanken sich aus tiefstem Herzen für die unglaubliche Hilfsbereitschaft, die sie im Gailtal erwartet hat. Obwohl sie bereits Gefallen am Gailtal gefunden haben, möchten sie dennoch so bald wie möglich wieder zurück in ihre Heimat.
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