Streuobstwiese in St. Stefan im Gailtal
Vergessene Schätze

Hans Madritsch betreibt mit Christiane Halder den Biohof Madritsch-Halder, wo Bio-Gemüse und verschiedene Obstsorten angebaut werden. | Foto: Privat
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  • Hans Madritsch betreibt mit Christiane Halder den Biohof Madritsch-Halder, wo Bio-Gemüse und verschiedene Obstsorten angebaut werden.
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Landwirt Hans Madritsch, der mit Christiane Halder den Biohof Madritsch-Halder in St. Stefan im Gailtal führt, möchte den Wert der Streuobstwiesen wieder sichtbarer machen.

GAILTAL. Früher tauschte man Äpfel gegen Arbeitsstunden. „Mein Vater konnte mit einem Kilo Äpfel eine Maurerstunde bezahlen,“ erinnert sich Hans Madritsch zurück an die 60er Jahre. Damals waren Äpfel, Birnen und Pflaumen ein begehrtes Tauschgut. Besonders die wilden Schlibitzen-Pflaumen hatten es den Leuten in den umliegenden Dörfern angetan.

Langsames Verschwinden

In jenen Tagen waren Streuobstwiesen weit verbreitet, doch heute stehen viele dieser Bäume nur noch vereinzelt in der Landschaft. Der Boom an Einfamilienhäusern und das günstige Obst aus dem Supermarkt verdrängten die Obstgärten. Der Zugang und die Denkweise haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. „Warum sollte man sich die Mühe machen, Obstbäume zu pflegen? Ein paar Kilo kann man doch einfach im Laden kaufen“, beschreibt Hans Madritsch die aktuelle Situation und die weit verbreitete Einstellung der Menschen heute.

Verlorener Geschmack

Mit dem Verschwinden der alten Bäume ging auch der Geschmack verloren. Heute dominieren Supermärkte mit nur wenigen Sorten, die kaum noch Charakter haben. Viele der ursprünglichen Aromen, wie die fruchtigen Noten der Schlibitzen, sind fast gänzlich verschwunden. „Was man heute bekommt, sind uniforme Früchte, die gut aussehen, aber oft nach nichts schmecken“, kritisiert der Landwirt. Dabei steckt in den alten Sorten eine besondere Vielfalt.

Lebensraum für Vielfalt

Die alten Obstgärten sind nicht nur für den Menschen von Bedeutung, sondern bieten auch einen Lebensraum für die Tierwelt. „Mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten finden in den Streuobstwiesen Nahrung und Schutz“, erklärt Madritsch. Ohne den Einsatz von Chemie schaffen die Obstbäume eine natürliche Umgebung für Schmetterlinge, Wildbienen und Vögel. Doch mit dem Rückgang der Wiesen verschwinden auch diese Lebensräume und die damit verbundene Artenvielfalt.

Wissen erhalten

Madritsch sieht Hoffnung in Initiativen wie der Gailtaler Slow-Food-Akademie, die sich für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzt. „Es geht nicht nur um den Ertrag, sondern um den Wert, den diese alten Obstsorten und Bäume für die Natur und die Menschen haben,“ erzählt der Landwirt.

Hans Madritsch betreibt mit Christiane Halder den Biohof Madritsch-Halder, wo Bio-Gemüse und verschiedene Obstsorten angebaut werden. | Foto: Privat
Am Biohof Madritsch werden auch seltene Streuobstsorten angebaut und zu Fruchtsäften, Marmeladen sowie Schnäpsen verarbeitet. | Foto: Privat
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