Tempo 100 auf Autobahnen
Was bringt Tempo 100?

Alfred Altersberger, Bürgermeister Nötsch im Gailtal | Foto: KK
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Tempo 100 auf Autobahnen zum Klimaschutz: Was sagen unsere Kommunalpolitiker dazu?

GAILTAL. Wenn es um Klimaschutz geht, werden die Stimmen jener laut, die sich für ein rasches Handeln und Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel aussprechen. Klimaaktivisten fordern vehement Tempo 100 auf Autobahnen. Wie stehen die Chefs der Gailtaler Kommunen dazu? Wir fragen nach.

Auf Fahrzeug angewiesen

Für Alfred Altersberger, Bürgermeister der Marktgemeinde Nötsch im Gailtal, sind auch die Rahmenbedingungen je nach Region zu berücksichtigen. „Bevor man Maßnahmen setzt, sollte man sachlich und fachlich analysieren, welche Maßnahmen am geeignetsten sind und warum sie gesetzt werden. Im ländlichen Bereich wird man mehr auf ein Fahrzeug angewiesen sein als zum Beispiel im städtischen Bereich", argumentiert Altersberger und betont des Weiteren: „In Österreich haben wir bereits sehr fortschrittliche Tempolimits sowie Führerscheinsysteme und auch jede Gemeinde kann selbst frei wählen, ob sie einen 30er verordnet oder nicht. Auch erfüllen die neuen Fahrzeuge viel höhere Standards. Wenn ich ein Fahrzeug lenke, habe ich auch eine Verantwortung. Es kann jeder selbst frei mitbestimmen, welches Tempo er im Straßenverkehr unter Einhaltung der Vorgaben wählt.“

Tempo 100 allein reicht nicht

Geht es nach Kirchbachs Bürgermeister Markus Salcher, ist Tempolimit 100 auf Autobahnen kein Allheilmittel, das im Klimaschutz eine Wende um 180 Grad bringt. „Meiner Meinung nach sind Autobahnen dazu da, dass man sich darauf schneller fortbewegen kann. Sie sind gut ausgebaut und ermöglichen es, rasch von A nach B zu kommen. Tempo 130 finde ich als angemessen. Ich glaube nicht, dass eine Reduktion von Tempo 130 auf Tempo 100 das Klimaproblem lösen wird – da müssten schon viele weitere Faktoren auch noch mitspielen", sagt Salcher. Auch sei die Lärmbelästigung durch die Zunahme an Lärmschutzwänden geringer geworden, betont der Gemeindechef. „Eine gute Alternative zum Klimaschutz ist sicher gegeben, wenn man das Auto öfters mal stehen lässt und auch öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nimmt. Für Ballungszentren ist dies eine gute Alternative. Leider ist das bei uns am Land noch immer ein Problem, da es vielerorts an einer guten Anbindung vom Wohnort zu Bus oder Bahn scheitert."

Für und Wider

Bad Bleibergs Bürgermeister Christian Hecher begrüßt jegliches Umdenken zum Klima- und Umweltschutz und verweist auf etliche Maßnahmen, die die Gemeinde dazu bereits aktiv umgesetzt hat. „Natürlich sind die Meinungen zu diesem Thema durchwegs gespalten. Zweifelsohne muss ein Umdenken im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt- beziehungsweise Klimaschutz besser heute als morgen stattfinden. Diesbezüglich bin ich sehr froh, dass wir auf Gemeindeebene unsere Hausaufgaben machen. So unterstützen wir die Initiative Tempo 30 im Ortsgebiet und unser E-Car-Sharing wurde kürzlich verlängert." Gleichzeitig betont der Amtschef im Hochtal, dass diese Sache zwei Seiten hat, wobei man jede davon nicht außer Acht lassen sollte. „Für eine Reduktion der Geschwindigkeitsbeschränkung sprechen aus wissenschaftlicher Sicht mit der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, niedrigerem Spritverbrauch und weniger Unfällen starke Argumente. Auf der anderen Seite sehe ich natürlich auch die Blickwinkel der Bevölkerung, welche natürlich bedingt durch die Temporeduktion automatisch länger im Auto sitzen müsste." Als Lösungsansatz könnte sich Hecher vorstellen, dass man bei den Menschen stärker auf Klimaschutz-Sensibilisierung setzen sollte. Gleichzeitig müssten auch die Voraussetzungen für ein gut funktionierendes öffentliches Verkehrsnetz geschaffen werden. „Meine Herangehensweise wäre es statt Einschränkungen zu normieren, die Bevölkerung in Sachen Klimaschutz stärker zu sensibilisieren und vor allem auch den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen."

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