„Wir verbinden Mensch und Arbeit“

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HERMAGOR. Im gediegenen Ambiente des Schloss-Gartens Lerchenhof trafen wir uns diesmal zum Sommergespräch mit Ing.Franz Janschitz, der seit 1989 das Arbeitsmarkt-Service Hermagor leitet. Dabei erzählte Janschitz, der vor wenigen Tagen seinen Sechziger feierte, viel Interessantes aus seinem Berufs- und Privatleben.
WOCHE: Herr Janschitz, Wie kann man sich die tagtäglichen Aufgaben und Herausforderungen eines AMS-Chefs in Zeiten wie diesen vorstellen?
FRANZ JANSCHITZ: Mit meinen 10 KollegInnen stellen wir uns mit großem Erfolg den täglichen und immer wieder wechselnden Herausforderungen am Arbeitsmarkt, entwickeln in Zusammenarbeit mit unseren Betrieben und Gemeinden sinnvolle Projekte und Kooperationen. Fast immer schaffen wir es, positive Ergebnisse für beide Seiten zu erzielen, was uns von vielen zufriedenen Kunden (Betriebe und Arbeitssuchende) immer wieder bestätigt wird.

Seinerzeit Arbeitsamt, jetzt AMS. Welche strukturellen und aufgabenmässigen Änderungen haben sich innerhalb der letzten 25-30 Jahre ergeben?
Seinerzeit mussten sich die Arbeitslosen beim Arbeitsamt oder bei den Gemeinden regelmäßig melden um das Arbeitslosengeld und den Stempel für die erfolgte Auszahlung abzuholen.
Diese Bittsteller-Situation wurde schon vor vielen Jahren durch die Banküberweisung abgeschafft - jetzt erfolgen die Gespräche im AMS freiwillig, bedarfsorientiert im Vermittlungsvorgang oder auch bei konkreten Kontrollen.
Der Aufgabenbereich des AMS wird immer größer, die Anforderungen - sowohl psychisch als auch in Bezug auf das erforderliche fachliche Wissen - wachsen dadurch naturgemäß mit.
Es freut mich zu sehen, dass sich das "Arbeitsamt" deutlich spürbar zu einer Servicestelle für alle entwickelt hat. Verbesserungspotenzial gibt es natürlich immer!

Welche sozialen und/oder gesellschaftlichen Aufgaben erfüllt das AMS heutzutage; wie sehen Sie Ihre Vermittlerrolle in diesem heute sehr sensiblen pannungsfeld?
Wir leben unseren Slogan: "Wir verbinden Mensch und Arbeit" und setzen die gesetzlichen Vorgaben mit Hausverstand und Gefühl um.
Meine Aufgabe als „Troubleshooter“ ist es, die verschiedenen Projekte, Wünsche und Anforderungen mit den Möglichkeiten unseres AMS in Einklang zu bringen, was naturgemäß nicht immer einfach ist.
Es gibt durchaus Menschen, die in schwierigen persönlichen Situationen viele notwendige (und unnotwendige) Regelungen nicht verstehen können oder wollen.
Diesen Menschen mit Verständnis und mit Rat und Tat respektvoll zu begegnen ist für mein Team und mich zeitweise doch sehr spannend.
Innerhalb der grundsätzlichen und gesetzlichen Vorgaben auf unseren Bezirk abgestimmte Entscheidungen zu treffen ist die Grundlage unseres Erfolges.
Wir freuen uns sehr darüber, dass das AMS Hermagor 2016 als die beste Geschäftsstelle Österreichs ausgezeichnet wurde.

Blicken wir etwa 15 Jahre zurück. Was waren damals die schwierigsten Aufgaben – und welche sind es heute?
Vor 20 Jahren befanden wir uns in einer Zeit der Hochkonjunktur und in der Umbauphase von der Arbeitsmarktverwaltung zum Arbeitsmarktservice - mit all den Problemen einer Umstrukturierung. Heute ist es der schnelle Wechsel des arbeitsmarktpolitischen Umfeldes, der eine hohe Flexibilität aller MitarbeiterInnen des AMS und auch unserer Kunden erfordert.

Hat sich für Sie und für Ihr Team der Arbeitsumfang seit dem Beginn der starken
Einwanderer-Ströme (Sommer 2015) verändert, und – falls ja – wie?

Da sich die Einwanderer größtenteils erst im Stadium der Asylbewerbung befinden, liegt der Schwerpunkt bei den vielen Anfragen und dem stetig steigenden Beratungsbedarf.
Erst wenn feststeht, wer wirklich bleiben darf, beginnt die konkrete Arbeit der Integration in den Arbeitsmarkt. Das AMS beschäftigt sich freilich schon lange im Vorfeld mit den damit verbundenen strategischen Fragen. Wir haben aber leider keinen Einfluss auf den absurden Taxidienst im Mittelmeer.

Welches sind die häufigsten Ursachen für Job-Verlust bzw. für berufliche Veränderungen?
Mehrere Jobwechsel sind in der Zukunft ganz normal und für die Weiterentwicklung im Berufsleben sogar förderlich. Berufliche Langzeit-Dinos wie mich wird es in manchen Bereichen zur Aufrechterhaltung einer gewissen Stabilität immer geben - die Regel ist das aber auch heute nicht mehr.

Gibt es in Ihrer langjährigen Berufserfahrung Fälle, die in positiver oder negativer Erinnerung geblieben sind? Wie geht man mit menschlichen Härtefällen um?
Ich erinnere mich gerne an die Aktionen, wo wir vielen Menschen weiter helfen konnten! Auch neue KleinunternehmerInnen haben sich durch unser Gründungsprogramm eine erfolgreiche Basis geschaffen. Hoffentlich bleibt diese Unterstützung auch in positiver Erinnerung und manifestiert sich in der Einstellung zum AMS.
Eine besondere Benchmark war sicherlich, dass wir österreichweit als einziges AMS einige Monate die Langzeitarbeitslosigkeit auf Null halten konnten.
Wir alle im AMS begegnen Härtefällen immer menschlich und nutzen unsere Entscheidungsfreiheit mit Herz und Hirn.

Jeder Mensch braucht ausserhalb der Arbeitswelt sogenannte Energie-Tankstellen. Welches sind Ihre privaten Energie-Tankstellen?
Das Golfen ist mein liebstes Hobby - vielleicht lerne ich es deshalb endlich einmal und komme von meinem Handicap 12 herunter in den einstelligen Bereich!

Sie haben kürzlich den 60er gefeiert; haben Sie vor diesem Hintergrund selbst schon mal an die Zeit nach dem aktiven Berufsleben gedacht?
Ich darf und kann hoffentlich bis 65 für mein AMS wirken! Danach nehme ich mir mehr Zeit für meine wundervolle Familie und meinen lieben Freundeskreis!
Das Interview führte Hans Jost.

Persönliches
Ing.Franz Janschitz, geb.03.07.1957
Wohnort: Neudorf 129, 9620 Hermagor, verheiratet mit Christine.
Kinder: Stefan (Geoinformatiker) und Marion (Molekularbiologin),
beide Uni abgeschlossen und derzeit in Wien.
Ausbildung: HTL, anschliessend Techniker bei Firma Petritsch, später Maschinenbau-Ingenieur in Deutschland.
Ab 1982 Arbeitsamt (Jugendberater, Rehaberater), seit 1989 Leiter AMS Hermagor.
Hobbys: Motorradfahren - Golf in Kärnten und auf Teneriffa – Schwimmen im Presseggersee.
Lieblingsspeisen: Calamari beim Alois am See.
Lieblingsmusik: Norah Jones, Diana Ross, Elvis.

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