Chronik Gitschtal
Wo heiße Eisen im Feuer waren
Einst war die Schmiede in Weißbriach unverzichtbar für das Tal. Werkzeug wurde noch händisch hergestellt.
WEISSBRIACH. Wenn man durch die Ortschaft von Weißbriach fährt, kommt man unweigerlich an der alten Dorfschmiede vorbei. 1902 ist sie als Hammerwerk im Ortskern erbaut worden. Der dreieinhalb Tonnen schwere Federhammer, das Herzstück der Schmiede, ist mit Wasserkraft betrieben worden. 24 Arbeiter hatten bis zum Ersten Weltkrieg dort Arbeit gefunden. 1979 hat der Gründer und Schmiedebetreiber Georg Langegger sein Handwerk an den Nagel gehängt: Noch heute findet man in den Räumlichkeiten das Schmiedgewand vor, das an einem Haken hängt. Der Betrieb musste geschlossen werden, weil die industriell gefertigten Werkzeuge die handwerklich hergestellten Werkzeuge verdrängten. Zu groß war die Konkurrenz.
Die Schmiede lebt!
Der Weißbriacher Hermann Strömpfl, der selbst ein Museum betreibt, hat die Schmiede vor dem Abriss gerettet. Er machte ein Museum daraus. Viele Freiwillige packten bei der Renovierung mit an. Alte Fotos dienten als Vorlage für die erhielt die Schmiede einen neuen Hut. Vor einigen Jahren haben Stefanie Bryl-Vidal und Franz Hubmann die alte Schmiede restauriert. Hubmann, ein schmiedekundiger Schlosser hat die vordere Esse wieder funktionstüchtig gemacht. Das Gitschtaler Kunst- und Handwerksstüberl war geboren – und die Schmiede ist gleichsam wie Phönix aus der Asche - wieder auferstanden. Das Kunst- und Handwerksstüberl war mehrere Jahre mehr als eine Attraktion für Touristen. Neben Geschnitztem, Gedrechseltem, Geschmiedetem, Wolligem, Glaskunst, Gemälden, Keramik und Handarbeiten fand regelmäßig ein "Offenes Schmieden" statt. Nun bietet Herrmann Strömpfl jeden Mittwoch um 16.30 Uhr, oder nach persönlicher Terminvereinbarung Führungen in der Schmiede an.
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