Am Nassfeldpass/Passo Pramollo 2
Gartnerkofel: Der Weg ist gut und zieht am Felsen dahin

- hochgeladen von Franz Waditzer
Zu den schönsten, auffallendsten und demnach auch am häufigsten besuchten Bergen des Karnischen Hauptkammes zählt der 2195 Meter hohe Gartnerkofel.
Der Doppelgipfel bietet vor allem vom westlich gelegenenen Naßfeld, vom Auernig, Garnitzenberg und Gugga einen prächtigen Anblick.
Manfred Posch beschreibt den Gartnerkofel in seinem Buch „Almen, Grate, Gipfelträume als „eine dominierende Berggestalt, vielzackig und aus verschiedenem Kalkgestein aufgebaut, was bei entsprechender Schneelage und Sonneneinstrahlung für phantastische Farbenspiele sorgt.“
Er schreibt über den Anstieg: „Die Route ist klar ersichtlich, vor uns die beeindruckenden Abstürze des Gartnerkofels, links die Kammleitn. (1998 Meter). Vorerst geht es an das 1914 hoch gelegene Kühweger Törl. Unter diesem eine Wegteilung. Wir halten und rechts und queren den Wandfuß, wobei es leicht ansteigend zum Sattel geht. Dieser Sattel ist einer der vielen Ausichtswarten des Garnterkofels. Besonders beeindruckend ist die nahe Kette der westlichen Julier mit Mangart und Montasch.
Von alldem sehen wir nichts: In Hermagor regnete es, oben auf der Watschiger Alm gingen wir bei Hochnebel los, links sahen wir die Südwände des Gartnerkofels kaum und wenn dann fielen bedrohlich bizzare Ausschnitte plötzlich wie von Zauberhand aus der Nebelbank. Wir stiegen da entlang in einem dunklen Nebelslot hoch. Alles ist einigermaßen planbar, aber wenn wir kaum Sicht haben, dann sind wir irritiert, das Wetter ist unsicher, die Angst kommt hoch. Drehen wir um?
Posch schreibt weiter: „Der Weg ist gut und zieht am Felsen dahin. Rasch ist eine Einsenkung erreicht – es handelt sich eigentlich um einen sehr breiten Sattel. Von ihm aus genießt man einen schönen Blick in die wilden Nordabstürze des Gartnerkofels.“
Erst hier wird es heller. Dann so richtig schön. Wir wenden uns scharf nach links und über Schutt und Gras gehen wir binnen einer Viertelstunde zum Gipfel hoch.
Leicht aus der Nebeldecke ragt der eigenartig geformte Trogkofel (2279 Meter). Dahinter die Hohe Warte.
„Nach getaner Garntnerkofel-Tour lädt das nahe Naßfeld zu einem Besuch ein. Jenseits der Grenze gibt es zwei italienische Lokale, in denen Rotweinfreunde auf ihre Rechnung kommen,“ schließt Manfred Posch.
Die Watschiger Alm
Wir steigen zur Watschiger Alm auf 1629 Meter runter: Frau Elisabeth Buchacher-Wastl bietet hier u.a. selbst Produziertes an: Gailtaler Almkäse g.U., Schotten, Almbutter, Joghurt und Schnittkäse. Die Watschiger Alm ist ein schöner Platz um auf der Terrasse die Morgen- und die Mittagssonne auszukosten und nach der Bergtour eine Pause einzulegen. Wir essen großartige Kasnudel, Salate, trinken tolle selbst produzierte Säfte (Holler-Minze, Erdbeer-Basilikum) und ein erfrischendes Sauermilchgetränk mit Preiselbeeren, Grantn, wie wir Kärntnerinnen und Kärntner sagen. Frau Buchacher-Wastl bietet auf Vorbestellung auch ein liebevoll angerichtetes Almfrühstück an.
Die Familie Buachacher-Wastl über die Watschiger Alm: "Wir bewirtschaften die Watschiger Alm mit unserer Familie und mit viel Liebe und Engagement. Denn wenn die Alm zum Leben erwacht, siedeln wir mit unseren Siebensachen und mit allen Tieren unseres Bauernhofes auf die Alm. Der Almsommer ist mit viel Arbeit verbunden, die Tage beginnen früh und sind arbeitsintensiv. Das tägliche Versorgen der Tiere und die Verarbeitung der Milch in der Käserei ist für uns der schönste Job der Welt."
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