Aufklärung für Unternehmer aus 1. Hand
Roadshow "Im Visier der Finanzpolizei" machte zum Auftakt Station in Hermagor
Hermagor. (nic) Ins „Visier der Finanzpolizei“ begaben sich freiwillig einige Dutzend Unternehmerinnen und Unternehmer aus Hermagor zum Auftakt einer Roadshow mit acht Stationen in Kärnten, zu der die örtlichen Wirtschaftsbünde und die WOCHE als Medienpartner einluden. Im Fokus standen die Aktivitäten der 2011 neu gegründeten Finanzpolizei.
Richard Frank, Arbeitsdirektor und Leiter der Finanzpolizei Oberkärnten, sowie Mag. Christiane Holzinger, Steuerberaterin und Unternehmensberaterin, machten in ihrem Vortrag deutlich, dass kein Unternehmer Kontrollen mit unangenehmen rechtlichen Folgen befürchten müsse, sofern sich alle an die gesetzlichen Vorgaben halten.
Korrekte Anmeldungen
Dabei geht es vor allem um die korrekte Anmeldung von Arbeitnehmern und die damit verbundenen Sozialabgaben. „Für uns ist es wichtig, dass alle Beschäftigten, die wir bei einer Kontrolle im Betrieb antreffen, korrekt angemeldet sind,“ erklärte Finanzpolizist Richard Frank. Christiane Holzinger empfahl den Geschäftsleuten sich von möglichen Kontrollen nicht überraschen zu lassen: „Eine gute Vorbereitung mit einer zentralen Archivierung aller relevanten Personalunterlagen, die dann im Fall des Falles griffbereit sind, halte ich für eine gute Lösung. So kann dann im Stressfall nichts schief laufen.“ Beide machten deutlich, dass es insbesondere bei mehreren Betriebsstätten wichtig sei, im Vorfeld einen Ansprechpartner zu benennen. Bei ausländischen Arbeitnehmern sind vollständige Papiere und dazu gehören auch die Verträge, die in deutscher Sprache vor Ort sein müssen, dazu. Denn auch um Lohndumping und damit die Einhaltung der Kollektivverträge geht es der Finanzpolizei.
Lebhafte Diskussionsrunde
In der von Moderator Christof Überbacher geleiteten Diskussionsrunde ging es in Hermagor vor allem um die Grauzonen bei der Kontrolle: Was passiert, wenn bei einer Kontrolle in der Gastronomie Familienangehörige kurzfristig im Betrieb aushelfen oder wie läuft es bei Vereinsfesten? Die Experten machten deutlich, dass auch für Familienmitglieder die Devise gilt: Erst anmelden und dann arbeiten. Hier gibt es auch keine Ausreden, da die Krankenkasse eine Aviso-Service per Telefon oder Fax rund um die Uhr, auch am Wochenende, anbietet. Bei Vereinsfeierlichkeiten gilt weiterhin, dass die Helfer hinter der Theke nicht angemeldet werden müssen, es sei denn die Vereine beteiligen sich, um Geld in die Vereinskasse zu bringen, zum Beispiel an größeren Events. Bei Unsicherheiten berät hier auch die GKK.
Gastgeber Johannes Kandolf , Bezirksstellenleiter des Wirtschaftsbunds Hermagor, erklärte die Motivation für diese Veranstaltung: „Wir sind stets bemüht, die Sorgen unserer Mitglieder aufzugreifen und aufzuklären. Deshalb sind wir heute hier.“ Kandolf war sich zudem sicher, dass nahezu alle Unternehmer im Gailtal ohnehin korrekt arbeiten. Aufklärung sei jedoch wichtig.
Gewinner war die Skischule Sölle
Eine besondere Überraschung hatte WOCHE-Geschäftsstellenleiter Peter Lamprecht am Ende fürs Publikum: Ein Betrieb erhielt einen Gutschein für ein kostenloses Inserat. Das Los traf am Ende Hans-Jörg Sölle, Betreiber einer Skischule am Nassfeld. Er freute sich kurz vor dem Saisonstart sehr über das unverhoffte Geschenk.
Die Abschlussveranstaltung der Roadshow findet am 22.Oktober um 18.30 Uhr in der Bezirksstelle der WKO in Villach statt.
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