Kärntner Holzbauer errichten Spezialprojekt in Tirol

Im hintersten Ötztal, oberhalb von Hochgurgl, knapp vor der Passhöhe am Timmelsjoch (2.450 m), das den Grenzübergang von Nord- nach Südtirol bildet, bemühen sich derzeit zahlreiche Professionisten, darunter auch erfahrene Holzbauer aus Kärnten, um die Fertigstellung eines ganz und gar nicht alltäglichen Projektes auf einer Seehöhe von 2.180 m. Daher auch der Projektname „Checkpoint-2180“.

Projekt:
Dabei handelt es sich um einen multifunktionalen Baukörper in harmonisch geschwungener Schlangenform, dessen Erdgeschoss-Elemente aus stabilem Stahlbeton gegossen sind. Das gesamte Obergeschoss wird von einer faszinierenden Holz-Dachkonstruktion mit 6.500 m2 Dachfläche aus Leimholz-Trägern mit darüberliegender Schalung, Dachdämmung und Bitumenabdichtung abgeschlossen, die sich, einem überdimensionalen Reptil gleichend, der vorgegebenen Schlangenform harmonisch gekrümmt anpasst. Darüberhinaus werden etwa 2.600 m2 Fassadenverkleidungen und Untersichtflächen mit Dreischichtplatten hergestellt.

Unter der neuen, aufsehenerregenden Dachstruktur sind folgende Funktionsbereiche untergebracht: Die fünfspurige Mautstelle der Timmelsjochstrasse, die Talstation der mit 10er Panoramakabinen ausgestatteten neuen Kirchenkarbahn, das dazugehörende Grossraum-Restaurant sowie, als besonderes Highllight, ein etwa 2.300 m2 grosses Motorrad-Museum im Obergeschoss. In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass die Timmelsjochstrasse eine der beliebtesten Strecken für Biker aus dem gesamten europäischen Raum und aus Übersee ist.

Entstehungsgeschichte:
Michael Vodicka, Geschäftsführer von Rubner Holzbau Villach, führt den Zuschlag des Auftrages an das Kärntner Unternehmen neben der passenden preislichen Ausgangs-Situation auf mehrere Faktoren zurück: „Aufgrund zahlreicher Referenzen (wie zuletzt gezeigt beim Pyramidenkogel) wurden wir sowohl vom Architekten als auch vom Bauherrn gebeten, bereits in der Planungsphase mitzuwirken.

Besonderheiten sind die Geometrie des Bauwerkes und die hochalpine Lage der Baustelle, damit verbunden die Zufahrt zur Baustelle und die Witterungsverhältnisse. Ausserdem ist der End-Termin pönalisiert, damit die Eröffnung des Bauwerkes zu Beginn der Wintersaison stattfinden kann. Wir haben oft bewiesen, dass wir mit unserem KnowHow und mit unseren erfahrenen Mitarbeitern solchen Herausforderungen gewachsen sind, daher haben wir uns mit dem Auftraggeber schlussendlich sowohl preislich als auch konditionell einigen können.“

Kärntner Team:
Das Zeitfenster für Bautätigkeiten auf über 2.000 m Höhe ist zwischen Winter-Ende und Anfang des nächsten Winters relativ eng, daher waren Präzision, Erfahrung, Verlässlichkeit und kluge Logistik die wichtigsten Zutaten zum Gelingen des Projektes.

GF Vodicka, Villach: „Dank des sehr hohen Vorfertigungsgrades unserer Holzbau-Elemente war es möglich, die vorgegebene, extrem kurze Gesamtbauzeit von nur sieben Monaten realistisch und pönalisiert festzuschreiben.“

Projektleiter Martin Martin aus Waidegg ergänzt: „Unser erfahrenes Planungsteam in Finkenstein und die routinierten Gailtaler Holzbaumonteure unter der Führung von Manfred Schluder haben ganze Arbeit geleistet. Immerhin mussten, bedingt durch die Geometrie des Daches, über 1.000 verschiedene Leimholz-Bauteile in Längen bis 26 m konstruiert, produziert und just in time nach Hochgurgl angeliefert werden. Etwa 30 Sattelzüge mit verlässlichen Fahrern haben es geschafft, die 1.200 m3 Holzkonstruktionsteile terminlich präzise anzuliefern, damit der Montageablauf plangemäss und termingerecht erfolgen konnte.“

Zur Sache:
Checkpoint 2180 ist ein Multifunktional-Gebäude für die fünfspurige Mautstelle, Seilbahn-Talstation, Restaurant für 200 Innen- und 200 Terrassenplätzen, swie im Obergeschoss ein 2.300 m2 grosses Motorradmuseum.
Standort: Hochgurgl an der Timmelsjoch-Hochalpenstrasse, Seehöhe 2.180 m.
Auftraggeber: Hochgurgler Liftgesellschaft, Familie Scheiber.
Auftrags-Summe Holzbau: 2,5 Mio Euro für Holzkonstruktion, Dachschalungen, Fassaden, Untersichten, Dachdämmung, Eindeckung und Spenglerarbeiten.
Dachfläche: ca 6.500 m2.
Leimholz: 1.200 m3.
Stahlteile: 75 to.

Zur Firma:
Rubner Holzbau GmbH, Standort Villach/Finkenstein.
Geschäftsführer: DI Michael Vodicka-Unterweger
Gegründet 2003
Insgesamt 30 Mitarbeiter, davon 20 Zimmerer, Dachdecker und Spengler,
sowie 10 Angestellte für Geschäftsführung, Vertrieb, Technik und Verwaltung
Umsatz 2015 ca. 14 Mio €
Produkte: Leimholz, Grossflächen-Dach- und Wandelemente aus Holzwerkstoffen
Markt: Hauptsächlich Österreich und Italien, aber auch europaweit.

Statische Berechnung für den gesamten Holzbau:
Bauingenieure Lackner Egger ZT GmbH, Villach