Betriebsansiedlung Hermagor
Sind Bedenken zur Produktionsanlage unbegründet?

Etwa die Hälfte der Hallendächer der neuen Produktionsanlage für Holzfaser-Dämmstoffe werden begrünt. | Foto: Ronacher
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  • Etwa die Hälfte der Hallendächer der neuen Produktionsanlage für Holzfaser-Dämmstoffe werden begrünt.
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Die Gailtaler WOCHE fragte bei Investor und Architekt nach: Das neue Dämmstoff-Produktionswerk im Gewerbepark Burgermoos ist für Anrainer und Umwelt unbedenklich.

HERMAGOR. In der letzten Sitzung vor der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl stellte der Gemeinderat mittels Mehrheitsbeschluss (Flächenumwidmung) die Weichen für die Ansiedlung der Holzwerke Gebrüder Schneider GmbH. Konkret errichtet das Unternehmen aus Eberhardzell (Baden-Württemberg) im Gewerbepark Burgermoos vor den Toren Hermagors ein Dämmstoff-Produktionswerk, wodurch etwa 50 neue Arbeitsplätze entstehen sollen – die Gailtaler WOCHE berichtete (siehe Artikel vom 18. Februar 2021). 
Diese Entscheidung sorgt unmittelbar vor der Wahl vor allem bei Anrainern für massive Diskussionen, hauptsächlich in sozialen Netzwerken wie Facebook. Die Gailtaler WOCHE fragte, abseits aller politischen Kommentare, beim Investor, beim künftigen Rohstoff-Lieferanten und beim zuständigen Architekten nach und sammelte objektive Daten und Fakten über das Projekt.

Die Entstehungsgeschichte

Das europaweit erfolgreich agierende deutsche Familienunternehmen Schneider wurde im Jahr 1911 als kleines Sägewerk gegründet. Heute werden am Standort Eberhardzell mit etwa 430 Mitarbeitern zahlreiche Holzprodukte wie Brettschichtholz, Brettsperrholz, Duo- und Trio-Balken, Konstruktionsvollholz, Deckenelemente sowie seit 2011 auch druckfeste und flexible Holzfaser-Dämmstoffe für den modernen Holz- und Passivhausbau produziert. Genau für diese Holzfaser-Dämmstoffe war das Unternehmen auf der Suche nach einem zweiten Produktionsstandort – mit dem Fokus der Erweiterung ihrer Absatz-Märkte in Österreich, Italien und Slowenien.
Hasslacher-Geschäftsführer Jürgen Winkler erklärt: „Nachdem wir die Firma Schneider seit vielen Jahren als verlässlichen Abnehmer von Schnittholz kennen, entstand bei gemeinsamen Gesprächen die Idee der Ansiedelung des zweiten Produktionswerks für Holzfaser-Dämmstoffe in Hermagor. Vor allem weil der Rohstoff Hackgut hier aus nächster Nähe kommt.“ Hermagor konnte sich schlussendlich gegenüber anderen Standorten durchsetzen.

Carmen und Ferdinand Schneider im Büro der Firmenzentrale in Eberhardzell (Baden-Württemberg) | Foto: Schneider
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Die Zeit drängt

Die Firma Schneider argumentiert auf Anfrage der Gailtaler WOCHE: „Die Zeit drängt nicht nur aufgrund der aktuellen lukrativen Förderungen für das 45-Millionen-Euro-Projekt, sondern auch, weil Maschinenhersteller in dieser Branche langfristig ausgebucht sind und entsprechende Bestellungen ausgelöst werden müssen. Es spricht für sich, dass sich alle Parteien des Stadtrats einheitlich für das Projekt ausgesprochen und eine gemeinsame Presseerklärung abgegeben haben. Es wird etwas Richtungsweisendes für die Region und im speziellen für die Forst- und Holzwirtschaft umgesetzt. Es wird etwa 50 neue Arbeitsplätze geben. Auch sind die Emissionsauflagen für einen Industriebetrieb heutzutage extrem streng. Die Sorge vor Geruch oder Lärm ist somit völlig unbegründet, dafür sorgen der Gesetzgeber und seine Behörden, die in das Projekt von Beginn an eingebunden sind.“

Die Architektur

Der von Firma Schneider mit der Einreichplanung beauftragte Architekt Herwig Ronacher möchte die bestmögliche Einbindung des Werks als Vorzeige-Projekt in das Landschaftsbild umsetzen.
Ronacher: „Es ist erfreulich, dass unsere Empfehlungen gegenüber der Raumplanung und dem Bauwerber zu einem positiven Ergebnis der Prüfung geführt haben. Nachdem wir von mehreren Seiten – Bauherr, Raumordnung und Stadtgemeinde – im Vorfeld gebeten wurden, uns des Projekts anzunehmen, haben wir in einer intensiven Planungsphase ein zum Ursprungsprojekt gestalterisch weitgehend überarbeitetes Alternativ-Projekt entwickelt, das von allen Beteiligten und auch vom Investor auf Zustimmung gestoßen ist. Es war für uns eine große Herausforderung, die vorgegebene Baumasse so zu gliedern, dass wir nun davon ausgehen können, dass die neue Anlage für das Ortsbild verträglich ist.“ Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass etwa 50 Prozent der Dachflächen als Gründächer ausgebildet werden, die, so Ronacher, vor allem für den Blick von den Wanderwegen auf das Burgermoos optisch verträglich sind.

Vier Baukörper

Es gibt insgesamt vier Baukörper mit einer Gesamt-Dachfläche von etwa 17.000 Quadratmetern: Für die Rohmaterial-Anlieferung, für das Produkt-Lager und die Verladehalle sind begrünte Flachdächer vorgesehen. Die beiden höheren Hallen – die Produktionshalle und das Hochregal-Lager – werden in flach geneigter Satteldachform überdacht. Weiters ist vorgeben, dass auch die Fassaden einen hohen Holzanteil (ein Drittel) aufweisen müssen. Generell sollte die Ausführung eines Oberlichtbands an den Fassaden die Höhen brechen.

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