Landesgericht Krems
Aggressor bekam selbst eine ordentliche Tracht Prügel
Wüster Beziehungsstreit mit seiner Ex endete für 42-Jährigen vor Gericht. Auch die Schwägerin der Bedrohten musste sich verantworten.
GMÜND. Eine von Streitigkeiten geprägte Beziehung zwischen dem 42-jährigen Angestellten aus dem Bezirk Gmünd und seiner Freundin eskalierte am achten Dezember 2023.
Zünde dir die Bude an
Zuerst riss er der Partnerin den Schlüsselbund so brutal vom Finger, sodass diese eine blutende Wunde erlitt. Dann folgten persönliche Drohungen, wie „ich zünde dir die Bude und den Christbaum an“ und telefonische an deren Sohn. Er solle ausrichten „dass er die Mutter und ihre Familie umbringen werde“. Schließlich trat der Aggressor noch die Haustür des Wohnhauses ein, ging in den ersten Stock und legte sich nieder.
Mit Holzlatte bewaffnet
Als die 50-jährige Schwägerin der Bedrohten, die im selben Haus wohnt, durch Lärm wach wurde, hielt sie mit einer Holzlatte bewaffnet Nachschau. Als sie den im ersten Stock Schlafenden entdeckte, drosch sie mit der Latte auf den Mann ein. Dieser erlitt eine Nasenbeinfraktur, Prellungen, einen Bruch der linken Schulter sowie Verletzungen am Knie und an der Hand. Er flüchtete aus dem Haus.
Der 42-Jährige musste sich wegen Nötigung, Körperverletzung, gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung an seiner Ex verantworten, die 50-Jährige wegen Nötigung und Körperverletzung.
Geständig
Der Erstangeklagte bekannte sich schuldig, die Zweitangeklagte schließlich auch. Sie gab an, in übertriebener Notwehr gehandelt zu haben. Da beide Angeklagten bisher einen untadeligen Lebenswandel aufwiesen und sich geständig zeigten, entschied sich die Richterin zur vorläufigen Einstellung des Verfahrens mittels Diversion mit einer Probezeit von zwei Jahren und der Zahlung von Pauschalkostenbeiträgen von 250 bzw. 200 Euro.
Der Erstangeklagte übergab 300 Euro für die beschädigte Haustür noch im Gerichtssaal, die Zweitangeklagte akzeptierte 500 Euro Teilschmerzensgeld für den 42-Jährigen.
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